Wie gut funktioniert das Stempeln als 2G-Lösung?

Wie gut funktioniert das Stempeln als 2G-Lösung?
Die Studentinnen Charlotte Scharschmidt (l.) und Julia Reymann mit 2G-Stempeln in der Altmarkt-Galerie. Doch wie weit hilft das Ganze den Händlern? // Foto: Marion Doering

Die Lösung soll in der Innenstadt das Einkaufen erleichtern. Eine erste Bilanz.

Die neue Sächsische Corona-Notfall-Verordnung erlaubt dem sächsischen Einzelhandel, Zutrittsberechtigungen über eine „Bändchenlösung“ zu vereinfachen. In den Geschäften der Dresdner Innenstadt erleichtert jetzt ein 2G-Stempel das Einkaufen. In der Innenstadt und auf der Hauptstraße gibt es bereits über 50 Stempelstellen, die meisten großen Häuser sind dabei. Gegen Vorlage eines 2G-Nachweises (geimpft oder genesen) und des Personalausweises erhält man einen Stempel mit tagesaktuellem Datum auf den Handrücken, der für den gesamten Tag Zutritt zu allen Innenstadtgeschäften ermöglicht.

Sportscheck in der Altmarkt-Galerie beispielsweise hat damit einerseits gute Erfahrungen gemacht. Laut Geschäftsleiter Thomas Heuser nutzen 95 Prozent seiner Kunden den Stempel. Andererseits heißt das nicht, „dass wir dadurch mehr Kunden bekommen“. Zwar sehe es am Wochenende so aus, „aber zum Vergleich: Während wir vor Corona an Samstagen rund 8.000 Kunden verzeichneten, waren es am vergangenen rund 2.500.“ Vor allem Touristen fehlten, die oft auch hochpreisige Artikel erworben haben. Aber auch die rund 40 Prozent der Dresdner, die nicht geimpft sind. „Wir merken aber spürbar, dass Beratung und Service wieder mehr geschätzt werden und dafür auch mehr Geld ausgegeben wird“, so Heuser.

Andrea Knabe, Centermanagerin aus der QF Passage an der Frauenkirche, berichtet, dass auch die Dresden-Information und das Hotel „Townhouse“ in ihrer Passage diese Stempel seit letzten Freitag ausgeben. „Die Reaktionen sind sehr positiv.“ Extra wegen des Stempels würde aber kein Kunde kommen. „Einen Frequenzaufschwung gibt es mit dem Stempel sicher nur bedingt“, sagt sie. Ihr Wunsch: Die Abschaffung der 2G-Regeln im Einzelhandel.

Im Elbepark prüft Geschäftsleiter Gordon Knabe derzeit, ob man so einen Stempel nach dem Vorbild der Innenstadt auch hier einführt. „Ich führe derzeit Gespräche mit dem Ordnungsamt und dem Amt für Wirtschaft dazu“, so der Manager. Er wolle noch ein wenig abwarten und schauen, ob es eine Nachfrage der Kunden gibt. Der Elbepark kämpfe wie die meisten Händler mit großen Schwierigkeiten, der Umsatz ist im Durchschnitt um die Hälfte zurückgegangen, sagt Knabe. Kunden blieben durch die Masken nur kurz im Center und würden durch die 2G-plusRegelung bei der Gastronomie nur selten vorbeischauen.

JULIA VOLLMER/KAY HAUFE

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