Städte gegen Food Waste: Dresden macht mit

Dresden engagiert sich gegen Lebensmittelverschwendung. Foto: Pixabay

Der Begriff Food Waste bezeichnet das Wegwerfen von Lebensmittel, die eigentlich zum Verzehr vorgesehen waren. Gemeint ist dabei der gesamte Bereich von Anbau, über Verarbeitung und Verkauf bis hin zu den verarbeiteten Produkten, die beim Endverbraucher landen. Denn so unglaublich es klingt: Weltweit werden täglich mehrere Millionen Tonnen an Essen verschwendet. Dabei entstehen nicht nur zehn Prozent aller weltweiten Treibhausgase, sondern es gehen auch Unmengen an Ressourcen wie Wasser, Boden und Energie verloren. Gegen Lebensmittelverschwendung macht sich nun auch die Stadt Dresden stark – ebenso wie Bochum, Bonn, Essen, Frankfurt/ Main, Kassel, Kiel, Köln, Mainz und Saarbrücken. Sie alle wollen sich in den kommenden zwei Jahren aktiv gegen das Wegwerfen von Nahrungsmitteln positionieren.

Etwas tun gegen die Lebensmittelverschwendung

Ins Leben gerufen wurde die Initiative „Städte gegen Food Waste“ vom Unternehmen Too Good To Go, das bereits eine gleichnamige App zur Rettung von überschüssigen Lebensmitteln in Gastronomie und Handel betreibt. Gemeinsam mit Too Good To Go und verschiedenen Akteuren wie zum Beispiel „Zur Tonne“ sollen stadtweit in den kommenden Monaten konkrete Maßnahmen innerhalb erarbeitet und umgesetzt werden. Dazu gehört die Förderung von Projekten zur Umverteilung von überschüssigen Lebensmitteln, die zum Beispiel im Restaurant- oder Cateringbereich anfallen, aber auch Aufklärungsarbeit bei den Verbrauchern. Denn es gibt durchaus viele Tricks, mit denen Lebensmittel länger haltbar bleiben – man muss sie nur kennen und ausprobieren. Das beginnt bei der richtigen Aufbewahrung von Brot und endet beim Wissen um die Bedeutung des sogenannten MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum).

Verbraucher und Handel müssen handeln

In Deutschland landen übrigens jedes Jahr rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Dabei führen Obst und Gemüse, Brot- und Backwaren, Getränke, Milchprodukte und bereits zubereitete Lebensmittel die Mülltonnen-Hitliste an. Und es sind natürlich nicht nur die Verbraucher, die zu viel wegwerfen. Ganz weit vorn ist der Handel, der gnadenlos nach MHD aussortiert – und zwar nicht nur verschimmelte Erdbeeren, sondern auch jedes vakuumverpackte Stück Wurst oder Käse, wenn dessen MHD abgelaufen ist. Dass das der völlig verkehrte Weg ist, dürfte inzwischen jedem Verbraucher bewusst sein.

2 Kommentare

  1. Es gibt auch etliche Dresdner:innen, die bei der Kampagne #EssenRettenLebenRetten aktiv sind.

    Ich bin einer von ihnen. Ich habe mich auch an die Autobahn geklebt, damit Supermärkte kein gutes Essen mehr wegwerfen dürfen. Schließt euch gern an. Neben Menschen auf der Straße brauchen wir auch viele, die mitdenken und mitorganisieren.

  2. Bei uns in Dresden gibts mehrere Onlinegruppen namens Essenretten.
    Ich wundere mich immer mehr über die Massen an verfügbaren Lebensmitteln von Märkten,Discountern,Kantinen und Großküche und Bäckereien.
    Einerseits hilft das uns Bedürftigen (viel besser als die teure Die Tafel) aber andererseits ist das eigentlich unverantworlich wie teure Lebensmittel einfach zuviel produziert und dann geordert und letztendlich entsorgt werden . So kann es nicht weitergehen.
    Warum: immer mehr,immer weiter,immer teurer aber leer?

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