Dresden schafft zusätzlichen Wohnraum für Geflüchtete

Ukraine Hilfe
Symbolfoto: Pixabay

Neue Initiative: Wer privaten Wohnraum bereitstellt, erhält von der Stadt eine „Gastfreundschaftspauschale“

Die Stadt Dresden will die Unterbringungsplätze für Geflüchtete kurzfristig um mehr als 2.000 Plätze erweitern. Dafür gibt es mehrere Pläne.

Private und kommunale Wohnungen

Zum einen sollen bis 30. Mai aus privatem und kommunalem Bestand bis zu 400 Wohnungen für 800 bis 1.000 Menschen angemietet werden. Wer privat Kriegsvertriebene aus der Ukraine aufgenommen haben, erhält ab sofort eine sogenannte „Gastfreundschaftspauschale“. Pro aufgenommener Person werden täglich fünf Euro gezahlt. Das gilt für Erwachsene genauso wie für Kinder. Das Sozialamt überweist die Pauschale an den Unterkunftsgeber. Voraussetzung ist, dass sich die Geflüchteten bei der Dresdner Ausländerbehörde registriert haben. Die Pauschale wird frühestens ab dem Tag der Registrierung gezahlt. . Das Formular kann unter www.dresden.de/ukraine-hilfe heruntergeladen werden.

Hotels als Flüchtlingsunterkunft

Verhandelt wird derzeit auch mit unterschiedlichen Hotelbetreibern bzw. Eigentümern von Hotelimmobilien., die aktuell keinen regulären Hotelbetrieb haben, also keine Gäste versorgen. Deshalb muss die Stadtverwaltung in der Regel das gesamte Hotel anmieten. Dafür stehen das Hotel DORMERO in Klotzsche, das Aparthotel Münzgasse in der Altstadt, das Landhotel in Nickern und das NH Hotel in der Leipziger Vorstadt bereit. Alle zusammen bieten Wohnraum für rund 1.100 Personen.

Umbau städtischer Immobilien zu Flüchtlingsheimen

Das Gebäude Blasewitzer Straße 60, das bis 2016 u.a. als Verwaltungsakademie und Schulgebäude genutzt wurde, lässt sich so umbauen, dass zwischen 82 und 117 Bewohner untergebracht werden können. Die Uthmannstraße 26, heute als „Kapelle Gorbitz“ bekannt, und das benachbarte Gebäude mit der Hausnummer 28 – zuletzt Standort der 74. Mittelschule – bieten nach einem möglichen Umbau Wohnraum für 59 bis 66 Personen. Auch die ehemaligen Kitas Alexander-Herzen-Straße 64 und Rudolf-Bergander-Ring 43 können nach kleinen Instandhaltungsarbeiten bereitgestellt werden.


Ehemaliges Übergangswohnheim

Die ehemalige Asylunterkunft an der Gustav-Hartmann-Straße 4 in Laubegast geht im April wieder in Betrieb. Das Objekt bietet Platz für bis zu 94 Asylbewerber. Betrieben wird das Wohnheim von der Johanniter-Unfallhilfe.

Private Wohnungssuche von ukrainischen Geflüchteten

Zusätzlich stellt die Stadt auf der Webseite www.dresden.de/ukraine-hilfe ein neues Merkblatt bereit. Es bietet einen umfassenden Überblick über die öffentliche und private Unterbringung und gibt Tipps für die Suche nach einer eigenen Wohnung.

So viele Geflüchtete sind derzeit in Dresden

Aktuell leben rund 6.000 Ukrainer in Dresden, die Stadt rechnet bis Ende April mit der Aufnahme von bis zu 8.000 Geflüchteten. . Stand heute, Donnerstag, 7. April 2022, sind rund zwei Drittel (4.323) von ihnen vorerst privat untergebracht und ein Drittel (1.678) in kommunal organisierten Unterkünften. Das sind im Wesentlichen Hotels (773) sowie Turnhallen und die Messe Dresden (866). Diese Plätze sind allerdings nur für eine vorübergehende Unterbringung geeignet. Mittelfristig sollen Geflüchtete in private oder kommunal bereitgestellte Wohnungen ziehen oder einen Platz in einem Wohnheim bekommen. Die städtischen Flüchtlingsunterkünfte in Wohnheimen und Wohnungen waren bereits am 30. März 2022 zu 90 Prozent ausgelastet


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