Dresden hat einen Mobilitätsplan 2035+

Zur modernen Mobilität in einer Großstadt gehören MobiPunkte, wo der Umstieg von Bus und Bahn auf Leihrad und/oder Teilauto möglich sind (hier am Straßburger Platz). Foto: Pönisch

Auto, ÖPNV, Fahrrad oder zu Fuß: Welche Art der Fortbewegung sollte sich wie entwickeln? Welche Leitziele sind im „Mobilitätsplan 2035+“ formuliert?

Erreichbarkeit, Klimaschutz, ein attraktiver Stadtraum und barrierefreie Teilhabe – wenn es um die Mobilität der Zukunft geht, dann genießen diese vier Punkte bei den Dresdnern und Dresdnerinnen höchste Priorität. So geht es zumindest aus einer Onlinebefragung des Amtes für Stadtplanung und Mobilität hervor, die vom 26. Januar bis 23. Februar lief und an der sich 3.776 Menschen beteiligten.

Wer nahm an der Onlinebefragung teil?

Um die Ergebnisse der Befragung richtig einordnen zu können, ist ein Blick auf die 3.776 Teilnehmenden wichtig. Knapp 490 von ihnen (13 Prozent) leben nicht in der Landeshauptstadt, sondern im Umkreis. 44 Prozent, und damit die meisten der Befragten, zählen zur Gruppe Umweltverbund, sind vor allem mit Fahrrad oder ÖPNV mobil unterwegs.

Zur Gruppe der Wechsler gehören 36 Prozent, sie nutzen Auto, ÖPNV und/oder Rad. 19 Prozent der Umfrageteilnehmer sind überwiegend mit dem Auto (Gruppe Auto) unterwegs und nur zwei Prozent überwiegend zu Fuß (Gruppe „wenig mobil“).

Wichtig ist generell auch die Einordnung der Zahl 3.776: Setzt man sie ins Verhältnis zur Gesamteinwohnerzahl, die am 31. Dezember 2021 übrigens bei 561.002 lag, nahmen also deutlich weniger als ein Prozent aller Stadtbewohner an der Umfrage nach den „Leitzielen für Mobilität der Zukunft“ teil.

Was für Leitziele gibt es überhaupt?

Insgesamt wurden im Amt für Stadtplanung 14 Leitziele formuliert: Klima, Erreichbarkeit, Teilhabe, Verkehrssicherheit, Gesundheit, stadtverträgliche Verkehrsmittelwahl, kurze Wege, Stadtraum, Region, Mobilitätsmanagement, Wirtschaftlichkeit, Energie- und Flächeneffizienz, Innovation und Technologie sowie Mobilitätskultur. Aufgabe war es, diese 14 Ziele mit den Kategorien „Sehr wichtig“, „Wichtig“, „Eher unwichtig“ und „Unwichtig“ zu bewerten.

Interessant: Jüngeren Umfrageteilnehmern ist der Punkt Energie- und Flächeneffizienz wichtiger als älteren, die wiederum sehen die Verkehrssicherheit deutlich mehr als sehr wichtig an als Jüngere.

Während den Dresdnerinnen und Dresdnern ökologische und soziale Leitziele wichtiger sind, spielen für Einpendler (jene 13 Prozent der Befragten) regionale Vernetzung und Erreichbarkeit eine größere Rolle.

Was in Kommentaren und Anmerkungen steht

Die Umfrageteilnehmer konnten auch Wünsche, Ideen oder Hinweise zum Thema äußern. Insgesamt gingen 1.125 Textbeiträge ein, wobei sich die meisten Kommentare um Erreichbarkeit, Verkehrsmittelwahl, Stadtraum, Mobilitätskultur und Verkehrssicherheit drehten.

Die Bandbreite der Anmerkungen reichte von „Verkehrswege sind aktuell für Autofahrer optimiert. Als Radfahrer hat man das Gefühl, Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse zu sein. Das Auto darf nicht die Stadtplanung bestimmen“ über „Die Landeshauptstadt Dresden darf sich gern auch mal ins Gedächtnis rufen, dass diese Stadt nicht nur aus der Neustadt, Altstadt und Blasewitz besteht“ bis hin zur berechtigten Kritik, die offenbar von einem Pendler kam: „ÖPNV Radebeul-Dresden hin und zurück 10 Euro pro Person.(2 Tarifzonen), d.h. zu zweit 20 Euro. Was ist daran attraktiv? Das ist keine Alternative zum Auto“.


Wie geht es weiter?

Am 8. April fand der 3. MOBIdialog 2035+ statt. Diesem Diskussionsforum, im Juli 2021 ins Leben gerufen, gehören 62 zufällig ausgewählte Dresdner an. Als nächstes befasst sich der Bauausschuss mit den Leitlinien.

Nachlesbar ist der Mobilitätsplan 2035+ hier

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