180.000 Euro für Hitzeschutz an Schulen

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Große Gebäude, wenig grün - auch im Schulhof der 4. Grundschule // Foto: © Dietzel + Thiele Büro für Landschaftsarchitektur

Hitzeschutz statt Hitzefrei: Die Stadt hat ein Modellprojekt gegen Hitze auf dem Schulhof angekündigt und sucht „grüne Ideen“ für bessere Lern- und Lebensbedingungen im Umfeld von Schulen.

Die Änderungen des Klimas führen zu höheren Temperaturen, heißen Sommern, länger anhaltender Hitze. In der vergangenen Dekade 2011 bis 2020 sind doppelt so viele heiße Tage (Maximumtemperatur über 30 °C) im Vergleich zur Periode 1961-1990 registriert. Städtewachstum und eine zunehmende Bebauung der Innenstadt verschärft dies noch. Was heute als „deutlich zu warm für die Jahreszeit“ gilt, wird zukünftig Normalität bedeuten. Die Hitzebelastung steigt und gefährdet die Gesundheit. Der Handlungsdruck ist für Kommunen auch an Schulstandorten deshalb hoch. Die meisten Schulgelände haben oft versiegelte Flächen, große Gebäude und wenig Grün.

Für bessere Lern-, Lebens- und Arbeitsbedingungen im Schulumfeld werden nun Ideen gegen Überhitzung gesucht. Naturnahe Begrünung kombiniert mit baulichen Anlagen soll den Aufenthalt auf dem Schulgelände nachhaltig qualitativ verbessern. Initiiert durch das Projektteam Schulhof-Transformer, Landschaftsarchitekten und Pädagogen startet ein Modellprojekt in Verantwortung des Amtes für Schulen mit der 4. Grundschule „Am Rosengarten“. Der Schulhof hier ist versiegelt, die Gebäude stehen dicht und eine starke Hitzebelastung ist im Sommer zu spüren. Die Schulgemeinschaft wird intensiv bei Analyse und Konzeption beteiligt. So sollen nachhaltige und bedarfsgerechte Lösungen gefunden werden.

Insgesamt sind 180.000 Euro dafür geplant: Kosten für Bau, Pflanzungen und Umgestalten sowie Projektsteuerung und Projektdurchführung mit externer Unterstützung. Zehn Prozent der Gesamtsumme finanziert die Stadt. 90 Prozent fördert die Sächsische Mehrwert-Initiative »Nachhaltig aus der Krise« des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft.

Den Auftrag für eine neue Freianlagenplanung hat das Büro Dietzel + Thieme Büro für Landschaftsarchitektur erhalten.  Im Modellprojekt wird der Schul-Außenraum als lebendiger Lern-, Spiel- und Erholungsraum und Ort für praktisch-kreative Gestaltung und Umwelterfahrung gestaltet. Schülergesundheit sowie Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung sind hierbei Schwerpunktthemen.

Das Projekt soll in weiten Teilen bis Ende 2022 fertiggestellt sein. In den Folgejahren soll eine Evaluierung der Klimafolgenbewältigung für diesen Schulstandort mit Unterstützung des Umweltamtes erfolgen. Es soll ausgewertet werden, wie sich die Begrünungs-, Umgestaltungs- und Beschattungsmaßnahmen auf das Wohlbefinden und auf die sommerliche Hitzeentwicklung ausgewirkt haben. Die Erkenntnisse sollen anschließend in weitere Schulgelände-Konzepte einfließen und in die Schulbauleitlinie der Landeshauptstadt für Schulneubauten aufgenommen werden.

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