Weihnachtsbeleuchtung erhitzt die Gemüter

Soll es in diesem Jahr angesichts der Energiekrise eine stimmungsvolle Weihnachtsbeleuchtung geben? An dieser Frage scheiden sich die Geister.
Soll es in diesem Jahr angesichts der Energiekrise eine stimmungsvolle Weihnachtsbeleuchtung geben? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Foto: djd/LichtBlick SE/Melst/Shotshop.com

Umfrage: Mehrheit für öffentliches Lichtermeer, privat wollen viele aber sparen

Weihnachten ist das mit Abstand emotionalste Fest des Jahres – wie die hitzige Diskussion zum Thema Weihnachtsbeleuchtung einmal mehr beweist. Die Deutsche Umwelthilfe hatte im September wegen der Energiekrise von Städten und Bürgern einen Verzicht aufs traditionelle Lichtermeer gefordert. Ein beleuchteter Baum pro Kommune müsse genügen, so die Empfehlung. Die vielfach geäußerte Gegenposition der Befürworter der Weihnachtsbeleuchtung: Gerade in Krisenzeiten sei das Lichtermeer wichtig, es würde den Menschen Freude, Hoffnung und Zuversicht geben und zudem für Sicherheit auf dunklen Straßen sorgen. Dem Thema Weihnachtsbeleuchtung geht auch eine Umfrage nach, die das Marktforschungsinstitut YouGov für den Ökostromanbieter LichtBlick bereits zum zwölften Mal durchgeführt hat. Das Ergebnis: 67 Prozent der Befragten sprechen sich für eine stimmungsvolle Beleuchtung in Städten und Gemeinden zur Weihnachtszeit aus, 2021 waren es noch 74 Prozent und 2020 sogar 78 Prozent gewesen.

Umfrage: Weniger Festbeleuchtung im eigenen Zuhause

Unabhängig von der öffentlichen Weihnachtsbeleuchtung veranlassen die steigenden Energiepreise viele Menschen dazu, sich intensiv mit den Einsparpotenzialen im eigenen Haushalt zu beschäftigen. Das wirkt sich auch auf die Planung für die Weihnachtszeit aus: 34 Prozent planen in diesem Jahr weniger festliche Beleuchtung – vor allem um Energie zu sparen. „Die Senkung des persönlichen Strom- und Gasverbrauchs wird bis auf Weiteres ein beherrschendes Thema sein – eine Weihnachtsnormalität wird es deshalb auch in diesem Jahr nicht geben“, erklärt Ata Mohajer, Communication Manager bei LichtBlick. Zwar besitzen die Deutschen mit rund 19,9 Milliarden Lämpchen und 233 Millionen Leuchtgeräten mehr als im vergangenen Jahr – allerdings ist auch die Zahl der Haushalte gestiegen. „Im Schnitt kommen sechs Leuchtgeräte auf einen Haushalt – und damit genauso viele wie 2021. Erstmals stagniert dieser Wert“, so Mohajer.

So wird die Festtagsbeleuchtung klimaschonender

78 Prozent der Festtagsbeleuchtungen bestehen inzwischen aus sparsamen LED-Leuchten. Damit sinkt der Stromverbrauch auf 614 Millionen Kilowattstunden, im Vorjahr waren es noch 623 Millionen kWh. „Die Weihnachtsbeleuchtung verursacht aufgrund des Strommix in den deutschen Haushalten insgesamt 215.000 Tonnen CO2. Sollten tatsächlich ein Drittel aller Haushalte weniger oder gar keine Beleuchtung nutzen, könnten bis zu 6,8 Milliarden Lämpchen und damit immerhin rund 73.000 Tonnen CO2 eingespart werden“, rechnet Ata Mohajer vor. Besonders nachhaltig für das Klima wäre der vollständige Umstieg auf Ökostrom – dann könnte die gesamte Menge an CO2 vermieden werden.

1 Kommentar

  1. Ich finde es etwas heuchlerisch öffentliche Weihnachtsbeleuchtung zu fördern und zu Hause zu sparen, man sollte schöne anheimelnde öffentliche Weihnachtsbeleuchtung in Dörfern und Städten organisieren, genauso wie private geschmückte Wohnungen und Häuser, jeder nach seinen Vorstellungen und finanziellen Möglichkeiten.
    Auf kommerzielle Lichtershow nach amerikanischen Vorbild ( Christmas Show in einigen Großstädten) , sowie private geschmacklose Extrembeleutungen einzelner Häuser um sich gegenseitig zu überbieten kann man aber ganz sicher verzichten.

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