So (un-)wichtig ist uns das Bargeld!

Bar oder mit Karte? Welche Bezahlmethode wir nutzen hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Bar oder mit Karte? Welche Bezahlmethode wir nutzen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bildquelle: unsplash

In Dresden locken Kultur- und Erlebnisangebote lokale und internationale Gäste an. Neben dem weit über die Grenzen Sachsen bekannten Striezelmarkt ist Shoppen in der Dresdner Innenstadt ein beliebtes Freizeitvergnügen, vor allem in der Vorweihnachtszeit. Eines ist klar, in Dresden wird beim Einkaufen gern Geld ausgegeben, doch wie bezahlt die Bevölkerung eigentlich am liebsten, mit Bargeld oder sind alternative und digitale Zahlungen mehr in Mode? Tatsächlich sind die Deutschen im Allgemeinen dafür bekannt, eher auf Bargeld zu setzen, da machen auch die Dresdner keine Ausnahme. Die Angst vor der digitalen Veränderung ist primär in älteren Generationen stark verzweigt. Wie steht es also um das Bargeld?

Nur Bares ist Wahres

Vor allem für kleine Ausgaben wird noch immer das Bargeld genutzt. Im Stadion von Dynamo Dresden wird die Wurst in der Regel nicht mit Karte bezahlt, beim Kinobesuch oder Kultur und Kunstveranstaltung hingegen haben vorherige Online-Buchungen Hochkonjunktur. Kann man über das Thema Relevanz von Bargeld also überhaupt eine allgemeingültige Aussage treffen? Es lassen sich zumindest Veränderung in Bezug auf die Zahlungsmethoden wahrnehmen und auch Unternehmen gehen mit der Zeit, womit sie den Umgang mit Bargeld maßgeblich beeinflussen.

Kein Bargeld mehr in Bussen: Hier ist Dresden Vorreiter

Eine spannende Neuerung scheint sich bei den Dresdner Verkehrsbetrieben zu etablieren. 2021 wurde angekündigt, dass kein Bargeld mehr angenommen werden soll. Die DVB richten hierfür neue Automaten ein, die alten Modelle werden abgeschafft. Damit wird den Dresdnern eine seit 20 Jahren bekannte und beliebte Institution genommen. Die Bezahlung soll künftig nur noch per EC-Karte oder Kreditkarte möglich sein. Zusätzlich setzen die Verkehrsbetriebe auf Zahlungsarten wie Apple Pay und Google Pay. Kritik an dem Vorstoß gibt es vorrangig von Eltern, die die Möglichkeiten für ihre Kinder begrenzt sehen. Kinder verfügen nicht über Geldkarten und können auch Optionen wie digitales Bezahlen noch nicht nutzen. Nehmen die Fahrkartenautomaten nun kein Bargeld mehr an, können Kinder ihr Ticket nicht mehr selbstständig auf dem Schulweg kaufen. Auch für ältere Menschen kann die Umrüstung zu einem Problem werden. Die Bereitschaft, sich mit digitalen Zahlungsmethoden auseinanderzusetzen, sinkt mit dem Alter. Es könnte also problematisch für die Generation 60 + werden, wenn zuvor nie Erfahrungen mit Kartenzahlungen gesammelt wurden.

Das Alter spielt eine Rolle

Wie stark digitale Bezahlmethoden auf dem Markt etabliert werden, hängt zu einem Großteil vom durchschnittlichen Alter der Bevölkerung ab. Das liegt in Dresden bei 43,2 Jahren und damit gehört unsere Stadt zu einem der jüngeren Orte im Land. Beim Shopping-Verhalten und auch bei der Bezahlung größerer Einkäufe spiegelt sich dies tatsächlich wider. Dresdner sind eher bereit, sich mit neuen Optionen auseinanderzusetzen. Wer einen TV im Elektrofachmarkt kauft oder ein neues Outfit shoppt, zückt hier statistisch gesehen lieber die Karte. Selbst der kleine Einkauf an der Supermarktkasse wird häufig schon mit Karte bezahlt. Die Vereinfachung der Zahlungsmöglichkeiten spielt hier eine wichtige Rolle. Während noch vor einigen Jahren die Karte ins Gerät geführt werden musste und Zeit verging, reicht heute ein Scan. Ins allgemeine Stadtbild integrieren sich außerdem Anblicke, bei denen die Smartwatch oder das Handy zum Bezahlen genutzt wird.

Online oder offline, wie shoppt Dresden?

Der Zuwachs beim Online-Shopping macht auch vor Dresden nicht halt. Eine kluge Mischung macht es den Menschen möglich, regional im Netz zu kaufen. Selbst Weihnachtsmarkt-Händler sind heute schon dazu übergegangen, einen Teil ihrer handgemachten Produkte parallel über Online-Shops zu verkaufen. Mit Freude, denn die Dresdner sind dafür bekannt, dass sie gern vom Smartphone oder Computer aus shoppen. Beim Online-Shopping gibt es zwei Zahlungsarten, die mit Vorliebe genutzt werden: Der Zahlungsdienstleister PayPal ist in Deutschland Spitzenreiter, das trifft auch auf Dresden zu. Die Kreditkarte ist für den Mainstream ebenso wichtig, nur junge Leute setzen auf Apple Pay. Zurückgegangen sind hingegen die Zahlen jener, die ihre Einkäufe auf Rechnung, per Vorkasse oder Nachnahme bezahlen. Dieses Phänomen ist im ganzen Land zu beobachten. Rechnungszahlung ist allerdings eher ein Problem der Händler. Aufgrund von massiven Zahlungsausfällen entscheiden sich immer mehr Onlinehändler dafür, nicht mehr auf Vertrauen zu setzen, sondern Ausfälle bei der Zahlung direkt zu kompensieren. Wenn die Zahlung per Rechnung angeboten wird, dann über Anbieter wie Klarna. Die Absicherung für Händler ist wichtig, um offene Rechnungen zu reduzieren.

Offline-Shopping hauptsächlich für Touristen interessant

Wie steht es angesichts dessen um die Ladengeschäfte der Stadt? Eine ernsthafte Bedrohung ist hier nicht wahrzunehmen, wobei sich aber im ganzen Land die Stadtbilder verändern. Es ist ein Aussterben großer Warenhäuser zu beobachten, stattdessen wird auf kleinere Boutiquen und Geschäfte gesetzt. Mehr Individualität und mehr Regionalität, darauf legen die Kunden wert.

Die Altmarkt-Galerie in Dresden gehört zu einer der beliebtesten Anlaufstellen für Touristen. Hier spielt nicht nur die intelligente Auswahl an Shops eine Rolle. Auch das Ambiente ist wichtig. Generell setzt Dresden vermehrt auf Einkaufszentren und das Konzept von mehreren Geschäften an einem Ort. Mit der QF-Passage, der Centrum-Galerie und der Altmarkt-Galerie gibt es gleich drei Einkaufszentren, die stark frequentiert werden.

Hier steckt intelligente Logistik dahinter. Indem mehrere interessante Shops auf engstem Raum zusammengebracht werden, steigt die Bereitschaft der Kunden zum Geldausgeben. Zusätzlich sorgen in der Centrum-Galerie gastronomische Angebote zum Verweilen. Dort wird dann übrigens auch gern wieder bar bezahlt. Trinkgelder und Restaurantrechnungen allgemein werden immer noch gern mit dem Schein bezahlt und nicht mit Karte.

Eine gute Mischung aus Bargeld und digitaler Bezahlung macht‘s

Tatsächlich ist den Dresdnern ihr Bargeld nicht gänzlich unwichtig. Es kommt maßgeblich darauf an, wo eingekauft wird. Digitale Zahlungen sind online die wichtigste Möglichkeit, wobei hier Dienstleister wie Klarna und PayPal klar vor Anbietern wie Apple Pay und Google Pay stehen. Im Offline-Handel ist die Art des Einkaufs entscheidend für die Art der Zahlung. Bei einem kleinen Marktstand wird am ehesten Geld über den Tresen gereicht. Ein Obst- und Gemüsehändler auf dem Wochenmarkt bietet nicht einmal Kartenzahlung an, da die Anschaffung der Technologie zu teuer und unrentabel scheint. Ein Augenmerk muss auch auf neue digitale Währungen wie Bitcoin und Co. gelegt werden. Es scheint sich eine wachsende Zustimmung im Mainstream abzuzeichnen. Das ist an Gamblinganbietern, wie den immer beliebter werdenden Zimpler Casinos, zu erkennen. Hier setzen die Menschen auf Bitcoin & Co statt auf Fiat-Währungen. Es bleibt abzuwarten, inwiefern sich das auch auf andere Märkte ausbreiten könnte.

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