„Alles muss, nichts kann“

Zärtlichkeit mit Freunden
Das „Musik-Kasparett“ aus Riesa stellte im FriedrichstaTTpalast Dresden ihr neues Programm "Alles muss, nichts kann" vor. Foto: DAWO

„Zärtlichkeiten mit Freunden“ haben sich im neuen Programm etwas ganz Besonderes ausgedacht.

Dass sie bei allem Klamauk auch richtig gute Musiker sind, wissen die Fans des Musik-Comedy-Duos „Zärtlichkeiten mit Freunden“ natürlich schon lange. In ihrem neuen Programm „Alles muss, nichts kann!“ – das jetzt im Dresdner FriedrichstaTTpalast Premiere feierte – beweisen es Christoph Walther und Stefan Schramm aber dann noch einmal nachdrücklich auch für all die anderen …

Die beiden Riesaer nennen sich schließlich nicht grundlos augenzwinkernd „die bekannte Band“ – auch, wenn Musik in den meisten ihrer Programme nicht die Hauptrolle spielt, sondern vielmehr ihr unfassbar hintersinniger Wortwitz. Mit dem sie die Unzulänglichkeiten im Zusammenleben – nicht zuletzt der Sachsen – und durchaus auch gesellschaftliche Probleme ziel- und vor allem treffsicher aufs satirische Korn nehmen.

Besagter Wortwitz kommt dabei mit der längst zum Markenzeichen der beiden gewordenen erfrischend gekonnten Unbedarftheit daher und reicht von ihrer zwerchfellmassierenden diebischen Freude an sächsischer Lautmalerei wie „Du bist tüschtsch drecksch, machtsch nacksch und waschtsch rütschsch“ bis hin zu Wortspielen in der Art von „Du tendierst in Richtung Ernährungspyramide“.


Im neuen Stück jedenfalls zeigen die beiden Riesaer, dass sie die Beschreibung „Musik-Kasparett“ 1999 nicht grundlos gewählt haben. Seitdem sind sie auf den Bühnen in Ost wie West unterwegs, heimsten insgesamt 13 Kabarettpreise ein und feierten mit ihrer skurrilen Fernsehsendung „Zärtlichkeiten im Bus“ auch im MDR-Spätabendprogramm Einschaltquotenerfolge. Denn für „Alles muss, nichts kann“ haben sich die beiden extra spannende moderne Instrumente besorgt. Ein elektronisches Schlagzeug beispielsweise, das eine (nicht wirklich ernst gemeinte) Reise durch die Musik der 1990er möglich macht.

Mittlerweile bieten sie auch regelmäßig im eigenen Podcast satirische Aufbauhilfe für trübe Stunden. „Zwischen all den Problemen wird man ja sonst bekloppt“, finden sie nicht ohne Grund – und lassen dennoch diese Probleme nicht außen vor, wenn sie ihr Pointenfeuerwerk in Richtung Publikum zünden. Dass sie beispielsweise T-Shirts mit witzigen Sprüchen aus ihrer Show verkaufen, die nachhaltig produziert und vor allem fair gehandelt sind, ist eines dieser Statements.


Das nächste Mal in der Gegend sind „Zärtlichkeiten mit Freunden“ am 10. Februar in Pirna. Und sicher kommen sie demnächst auch noch einmal in den FriedrichstaTTpalast, der mittlerweile durchaus so etwas wie die Dresden-Heimspielstätte der beiden geworden ist!

Jens Fritzsche

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