
Das Dresdner Seniorentheater „Ohne Verfallsdatum“ feiert am 28. März mit einer Gala im Theaterhaus Rudi sein 20-jähriges Bestehen.
Wenn Freia Burkhardt erzählt, wie sie zum Seniorentheater gekommen ist, dann klingt das wie eine dieser Geschichten nach dem Motto „Ach, das war so eine Schnapsidee“. Wobei der Hochprozentige gar keine Rolle spielte, sondern ihr Gartennachbar Ronald Neuberth. Der las nämlich damals in einer Dresdner Zeitung die Meldung „Mitspieler für Älterntheater gesucht“, ging zum ersten Treffen, fand die Idee toll und war der Meinung, das sei genau das richtige für Freia Burkhardt. Womit er offenbar gar nicht so falsch lag.
Das alles ist jetzt 20 Jahre her. Das „Älterntheater“ heißt längst „Seniorentheater Ohne Verfallsdatum“ und ist fester Bestandteil im Theaterhaus Rudi. Von den etwa 20 Dresdnern im Altersbereich 50plus, die 2005 auf jene Meldung hin zusammenfanden, stehen nur noch Freia Burkhardt und Ronald Neuberth aktiv auf der Bühne. „Viele andere sind aber auch schon zehn Jahre oder länger mit dabei“, sagt Freia Burkhardt. Ganz zu schweigen vom jung gebliebenen „Nachwuchs“, also jenen spielfreudigen Senioren um die 60 wie Angela Fehmann und Kerstin Hauptmann, die erst jüngst dazu stießen. Insgesamt zählt die Truppe derzeit zwölf Aktive, wobei einer von ihnen – Holger Burkhardt – aktiv an den Reglern der Technikanlage dreht.
Seit 2013 hat das Seniorentheater mit Gert Knieps einen festen Regisseur. Er war von 1991 bis 2011 Direktor des Kulturhauses Freital und stand schon auf der Bühne mit Wolfgang Stumph, Ursula Karusseit, Rolf Hoppe, Ingeborg Krabbe und etliche anderen bekannten Künstlern.
Gastauftritte führten die Laiendarsteller bisher ins Museum der Arbeit nach Hamburg, regelmäßig nach Großenhain zu den Amateurtheatertagen, außerdem an die Landesbühnen Sachsen in Radebeul sowie ins Kleine Haus Dresden. Auch beim 3. Europäischen Seniorentheater-Festival 2009 in Pforzheim und bei den 13. Sächsischen Amateurtheatertagen 2011 in Olbernhau waren sie dabei.

Eine Gala mit vielen Szenen und ein Treffen aller Ehemaligen
So ein rundes Jubiläum will natürlich richtig gefeiert werden. Am 28. März ist es soweit. Das Motto des Abends lautet dann „Bis hierher … und so weiter“. Das passt zu „Ohne Verfallsdatum“. Einen breiten Querschnitt aus ihrem Repertoire wollen sie auf die Bühne bringen – angefangen von Szenen aus ihrem ersten Stück „Hochhausgeschichten“, das 2006 im Gorbitzer Club Passage Premiere feierte, über Szenen aus „Heim oder Daheim“ (2007), „Wenn Mutti früh zur Arbeit fährt“ (2014) bis hin zur Parodien des „Kessel Buntes“ und den neuesten Stücken. Denn die spielfreudigen Senioren bringen fast jedes Jahr ein neues Stück auf die Bretter, die ihnen die Welt bedeuten. Mal sind es Märcheninterpretationen von „Aschenputtel“ und „Goldene Gans“, mal heißt es „Alle werden älter – nur wir nicht“ (2017/18), „Im Schlafzimmer ist der Teufel los“ oder „Frühling, Sommer, Herbst und Windeln“. „Zur Gala laden wir auch alle ehemaligen Darsteller, Regisseure und Regisseurinnen sowie unsere Sponsoren ein“, verrät Freia Burkhardt. „Es soll ja schließlich eine richtig große Feier werden und dazu gehört dann eben auch das Wiedersehen und in Erinnerung schwelgen.“ So war das übrigens auch schon 2020 geplant zum 15. Jubiläum, doch das fiel Corona zum Opfer. Erst zwei Jahre später hieß es „15+2 – „Vorwärts immer“.
Wer die Gala am 28. März nicht besuchen kann: Das Programm wird noch einmal am 31. Mai zu sehen sein.
Premiere und Gala am 28. März, 20 Uhr, Theaterhaus Rudi, Fechnerstraße 2a
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