Soviel Dresden steckt jetzt in Karat

Karat
Sie hatten jede Menge Spaß: Karat und Dresdens Promiwirt Gerd Kastenmeier. Foto: Jens Fritzsche

Mit Heiko Jung sitzt jetzt ein Mann am Schlagzeug der Ostrock-Legende, der auch in Dresden schon viele musikalische Spuren hinterlassen hat.

Soviel Dresden wie jetzt steckte bisher noch nie in der Ostrock-Legende Karat. Und dass, obwohl der größte Hit der Band, „Über sieben Brücken“, 1978 von Dresden aus seinen Siegeszug antrat. Damals gewann Karat damit das internationale Schlagerfestival in Dresden. Und auch Karat-Sänger Claudius Dreilich macht kein Hehl daraus, dass Dresden seine Lieblingsstadt ist. Er ist sehr, sehr regelmäßig hier – was mit Dresdens Promikoch Gerd Kastenmeier zu tun hat. Beide sind seit Jahren eng befreundet, „wir sind eigentlich fast wie Brüder“, sagt er. Kein Wunder also, dass es im „Kastenmeiers“ im Kurländer Palais einmal im Jahr ein ganz besonderes Karat-Konzert gibt. Eines, für das nur gut 250 Tickets verkauft werden. Eine Art Wohnzimmerkonzert. Diesmal war neben Karat auch Gregor Meyle mit Band zu Gast – und natürlich wurde dann auch das Lied „Und ewig weht der Wind“ gemeinsam präsentiert. Den Song hatte Meyle vor einigen Jahren für das Karat-Album „Labyrinth“ geschrieben. „Premiere, dieses Lied haben wir noch nie gemeinsam live gespielt“, freute sich Gregor Meyle anschließend. Auf der Vorgänger-Platte „Seelenschiffe“ hatte es zudem schon mit „Soll ich dich befrei’n“ ein Duett mit Claudius Dreilich gegeben.


Karat-Schlagzeuger rockt auch am Staatsschauspiel

Premiere haben in diesem Jahr bekanntlich auch zwei neue Musiker bei Karat. Und an dieser Stelle nun endlich auch die Auflösung, warum noch nie so viel Dresden in Karat steckte wie jetzt. Denn neben dem neuen Bassisten Daniel Bätge sitzt mit Heiko Jung auch ein Neuer am Karat-Schlagzeug. Und Heiko Jung stammt aus Thüringen, ist aber quasi Dresdner. Immerhin lebte er seit 1996 hier – und war und ist regelmäßig auch am Staatsschauspiel als Musiker zu erleben. In der „Dreigroschenoper“ oder in „Das gelbe Heft“ zum Beispiel. Später pendelte er zudem fast täglich zusätzlich nach Leipzig, wo er an der Musikhochschule als Dozent arbeitete. „Ich hatte mich auch in Dresden beworben, aber irgendwie kam es nie dazu – es ist ohnehin schwierig, in der eigenen Stadt Dozent zu sein“, weiß er. Kürzlich ist er nach Bautzen umgezogen. „Das ist ja gleich um die Ecke, ich bin also quasi weiter Dresdner“, sagt Heiko Jung schmunzelnd. Auch den Dozenten-Job in Leipzig hat er aufgegeben. „Es war Zeit“, sagt er. Und er sagt auch, dass Dresden für ihn ein echter Glücksumstand ist. „Eine wunderschöne Stadt, wunderbare Kultur, eine hohe Lebensqualität“, schwärmt er. Und ist auch deshalb nach wie vor häufig hier, „weil ich auch weiterhin immer mal am Staatsschauspiel arbeite, das ist eine unfassbar spannende Erfahrung!“ Aber jetzt geht natürlich Karat erstmal vor. „Wir sind sehr viel unterwegs – und wir arbeiten regelmäßig im Studio in Erfurt an unserer neuen Platte.“ Die soll 2025 erscheinen, dann wird Karat 50. In Dresden waren mit „Nicht egal“ und „Was soll der Geiz“ schonmal zwei neue Songs zu erleben …


Mit Veronika Fischer schon bei den Filmnächten dabei

Dass Heiko Jung nun für den Dresden-Anteil bei Karat sorgt, kann er mitunter noch immer nicht so richtig glauben, verrät er nach seinem erst zweiten Karat-Heimspiel. Vor dem Konzert im „Kastenmeiers“ hatte er mit Karat im Juli die Junge Garde gerockt. „Es ist noch immer irgendwie kaum zu glauben, dass ich jetzt mit dieser Legende unterwegs bin, diese wunderbare Musik machen darf“, ist die Begeisterung fast greifbar. Vor ein paar Jahren stand er zwar schon einmal gemeinsam mit Karat auf der Bühne. „Bei der großen Ostrock-Tour, da war ich Schlagzeuger bei Veronika Fischer.“ Übrigens auch in Dresden; bei den Filmnächten am Elbufer nämlich. Jetzt aber ist er Teil der Band.


Sein Vorgänger an den Drums ist sein großer Held

Und hat sozusagen die Trommelstöcke von Karat-Urgestein Michael Schwandt übernommen, der sich zum Jahresanfang aus Altersgründen von der Bühne verabschiedet hatte. „Micha ist ein Held, er war der beste Schlagzeuger der DDR!“ Beim Konzert jetzt stand zudem noch Schwandts Ehefrau Ingrid neben der Bühne; sie ist nach wie vor im Karat-Management aktiv. „Da war ich natürlich besonders aufgeregt, immerhin habe ich dort gesessen und getrommelt, wo bisher immer Micha Schwandt saß …“ Aber die Resonanz bisher sei der absolute Hammer, „die Fans nehmen uns Neue an“. Und wer die „neue“ Band hört, hört deutlich, dass der Dresdner der Truppe richtig guttut. Heiko Jung treibt Karat mit einem unfassbaren Druck an den Drums an. „Das wird eine coole Zeit mit Karat“, ist er überzeugt.
Jens Fritzsche

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