
Warum die Herkuleskeule in diesem Sommer ins Gewächshaus zieht und was die Akteure dort vorhaben
Was im vergangenen Sommer im „njumii“ sehr gut geklappt hat, soll dieses Jahr wiederholt werden. Allerdings nicht mehr im Bildungszentrum der Handwerkskammer, sondern im Garten. Genauer gesagt: Im Gartencenter Rülcker auf der Reicker Straße. Noch genauer: Im Gewächshaus.
„Nur die Harten komm‘ in‘ Garten“ heißt das diesjährige Sommerprogramm der Dresdner Herkuleskeule, in dem es natürlich fast nur um Politik und Kleingarten geht. „Bei unserem Sommerprogramm im vergangenen Jahr haben wir gemerkt, dass politisches Kabarett, das das Wort ‚politisch‘ nicht vom Plakat streicht, wieder die Sitzreihen füllt“, macht Philipp Schaller deutlich. Ohnehin ist der Künstlerische Leiter der Herkuleskeule überzeugt, „dass es im Moment eine sehr gute Zeit für politisches Kabarett ist“. Die Gesellschaft interessiere sich wieder für Politik, es wird diskutiert und sich die Meinung gesagt. Kabarett kann da wieder ein wichtiges Ventil sein, das mit dem klugen „Hinter-die-Kulissen-Schauen“ Luft aus dem überhitzten Kessel lässt. „Allerdings Kabarett, das die Zuschauer nicht belehrt, dass der Osten falsch wählt, dass es in der Welt die Guten und die Bösen gibt, sondern Fragen nach dem ‚Warum‘ stellt“, unterstreicht Philipp Schaller. Und so wird es auch im neuen Sommerprogramm der Herkuleskeule um all die schwer aushaltbaren Widersprüche gehen, „warum wir manchmal den ‚Falschen‘ Recht geben müssen und den ‚Richtigen‘ widersprechen“.
Mit Ellen Schaller führt eine gestandene Kabarettistin Regie. Sie hat bekanntlich schon den aktuellen Publikumsrenner „Rabimmel, Rabammel, Rabumm“ inszeniert. Diesmal schreibt sie auch am Text mit. Die große Schwester und der jüngere Bruder, geht das gut? „Es ist ja auch bei den Proben zum Rabimmel schon gut gegangen“, schmunzeln beide vielsagend. „Wir sind für die Zeit der Proben nicht Geschwister, sondern Kollegen. Wir setzen uns beim Proben als Kollegen auseinander und gehen anschließend als Geschwister einen Kaffee trinken“, sagt Ellen Schaller.
Ein Gewächshaus fürs Kabarett?
„Wir sind ja hier schon veranstaltungserprobt“, freut sich Thomas Schrön. Der Rülcker-Geschäftsführer macht klar, „dass die Kabarettisten bei uns quasi offene Gartentüren eingerannt sind“. Bei Rülcker habe man schon länger darüber nachgedacht, was man im Sommer hier organisieren könnte. „Ein Kabarettstück, das im Kleingarten spielt, das ist doch perfekt“. Thomas Schrön und sein Team waren bekanntlich schon Konzertort für die Jazz-Tage gewesen „und wir organisieren auch regelmäßig Kurse und Feste“. Deshalb ist das Kräutergewächshaus auf dem Areal auch mit Sonnenschutz ausgestattet, der für angenehme Temperaturen sorgt. „Wir freuen uns jedenfalls schon auf die vier Wochen Kabarett bei uns!“ Gespielt wird dann immer mittwochs bis sonnabends 19.30 Uhr und sonntags 18 Uhr. Kostenlose Parkplätze gibt es auf dem Rülcker-Areal ausreichend und kühle Getränke und Heißes vom Grill werden ebenfalls im Angebot sein.
Tickets ab sofort auf www.herkuleskeule.de, Tel. 492555 und im Gartencenter Rülcker, Reicker Straße 43
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