
Die kleinen Primaten sind in der Natur stark betreut. In Deutschland gab es bisher nur zwei Zoos, die Brillenlanguren hielten. Jetzt gehört der Zoo Dresden als dritte Einrichtung dazu.
Apollo, Latura und Felipe heißen die drei kleinen Brillenlanguren, die am 9. April im Orang-Utan-Haus Einzug hielten. Die drei Neuankömmlingen Apollo (8), Weibchen Latura (14) sowie ihr zehn Monate alter Nachwuchs Felipe (hat am 1. Juni Geburtstag) kommen aus dem Artenschutzzentrum Grasleben. Hier in Dresden sollen sie weiter für Nachwuchs sorgen, denn die Tiere sind in der Natur stark bedroht.
Viel Aufwand fürs Futter
Die Haltung von Brillenlanguren ist einigermaßen aufwendig, denn sie ernähren sich vorwiegend von Laub, hierzulande hauptsächlich von Eiche, Buche und Ahorn. Jetzt Von Frühjahr bis Herbst ist die Versorgung der kleinen Familie kein Problem. „Doch für den Winter müssen wir ausreichend Blätter sammeln und einfrieren“, erklärt Zookurator Matthias Hendel. „Ab Mai schneidet unser Inspektor mit Lehrlingen auf Vorrat Frischlaub im Wald und macht es haltbar.“ Man habe da schon viel Erfahrung, denn es gibt noch etliche weitere Laubfresser im Zoo.

Brillenlanguren sind eine Affenart aus der artenreichen Gruppe der Schlankaffen. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet sind die tropischen Wälder der Malaiischen Halbinsel, Myanmars und Thailands. Der Bestand dieser tagaktiven Baumbewohner ist stark bedroht durch Zerstörung und Fragmentierung ihres Lebensraumes sowie Bejagung. In europäischen Zoos sind die possierlichen Affen relativ selten. In Deutschland gibt es mit Erfurt, Grasleben und jetzt Dresden nur drei Zoos, in denen die kleinen Primaten leben.
Wenn der kleine Felipe in zwei bis drei Jahren geschlechtsreif ist, könnte er zur Zucht an andere Zoos abgegeben werden. Seine Eltern Apollo und Latura dürfen dagegen noch lange für möglichst viel Nachwuchs sorgen.
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