Erster Bauabschnitt am Oberlauf der Prießnitz fast abgeschlossen – zwei weitere Projekte gestartet
Vor ihrer Umgestaltung floss die Prießnitz durch die fischereiwirtschaftlich genutzten Schenkhübelteiche. Immer wieder sammelten sich hier in dem Gewässer Schlammmassen. Deshalb entschloss man sich, den Nebenfluss der Elbe zwischen der S177 und der Brücke an der B6 zu verlegen und damit einen eignen, naturnahen Bachlauf 470 Metern Länge zu schaffen. „Wir konnten die Prießnitz an den Teichen vorbeilegen und ihr dadurch ein neues, eigenes Bachbett zurückgeben. Außerdem hat sich die Gewässersohle durch Totholz und Kies verbessert, was mehr Lebensraum für Fische und andere Lebewesen mit sich bringt“, so Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen. Im Zuge der Arbeiten entstand auch ein bachbegleitender Wanderweg. Die Baukosten für den 1. Bauabschnitt betragen rund 360.000 Euro.
Der zweite Bauabschnitt mit einer Länge von rund 2,4 Kilometern soll 2026 in Angriff genommen werden. Er betrifft den Abschnitt zwischen der B6 und dem Flächennaturdenkmal Kleinteiche. Der dritte Bauabschnitt von dort bis zur Einmündung des Schwarzwassers in der Dresdner Heide ist für 2028 geplant. Nach Abschluss des Gesamtprojektes wird der natürliche Zustand am Prießnitzoberlauf auf einer Länge von knapp sieben Kilometern wiederhergestellt sein.
Umbau des Feuerwehrteiches
Der alte Feuerlösch- und Fischteich in der Ortsmitte von Reitzendorf ist ebenfalls fast fertig umgestaltet. Der Teich musste 2017 aus Sicherheitsgründen stillgelegt werden, anschließend wucherte das Grundstück zu. Das Umweltamt prüfte daraufhin, wie statt des relativ großen und flachen Altteiches mit seiner schlechten Wasserqualität ein Naturteich samt grüner Dorf-Oase entstehen kann. „Seit Oktober wühlen sich nun endlich die Baumaschinen durch die Erdmassen. Sie haben das Gelände so gestaltet, wie es seit Jahren geplant und vorbereitet wurde. Der Planungszeitraum war unter anderem wegen komplizierter Eigentumsverhältnisse von kleineren Nebenflächen am Teich und die daran gebundene Genehmigungsfähigkeit für das Vorhaben so lang“, erläutert Eva Jähnigen. Wenn die Witterung es zulässt, ist das etwa 305.000 Euro teure Vorhaben bis Ende 2024 abgeschlossen.
Flössertgraben in Klotzsche offengelegt
Die Bauarbeiten in Dresden-Klotzsche starteten ebenfalls im Oktober. Hier legt derzeit eine Fachfirma den Flössertgraben an mehreren Bachabschnitten zwischen der Dresdner Heide und dem Wohngebiet an der Grenzstraße offen und gestaltet ihn naturnah um. Die Fachleute beseitigen einengende Bauwerke und die künstliche Flussbettführung und legen einen 110 Meter langen, verrohrten Abschnitt frei. Sie verlegen das Gewässerbett und sichern es mit natürlichen Materialien. Dazu gehören der Einbau von Totholzbuhnen, der Erhalt von Altarmen und eine neue Bepflanzung. So soll ein natürlicher Bachlauf wiederhergestellt werden. Die Bauarbeiten sollen im Juni 2025 abgeschlossen sein, die Gesamtkosten betragen 510.000 Euro.
Blasewitz-Grunaer Landgraben
Neben vielen kleineren Maßnahmen soll im kommenden Jahr auch die Renaturierung des Blasewitz-Grunaer Landgrabens in Höhe der ehemaligen f6-Fabrik beginnen. „Angesichts der schwierigen Haushaltslage im Stadthaushalt schaue ich jedoch mit Sorgen in die Zukunft, da zu wenig finanzielle Mittel zur Verfügung stehen“, so die Umweltbürgermeisterin. „Viele Maßnahmen sind förderfähig oder können durch Ausgleichsmaßnahmen finanziert werden. Die Stadt muss jedoch auch den Eigenanteil schultern können, um solche Projekte zu starten.“
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