Schafft Dynamo die Trendwende?

Schafft Dynamo die Trendwende?
Tief berührt nahmen am Sonntag 9.500 Dresdner Zuschauer Abschied von Dynamo-Idol „Dixie“ Dörner. Die Nummer 3 auf der „Dixie-Tribüne“ hat dort wohl einen Platz für immer gefunden.. // Foto: EKG

Die Dynamos wollen nach vier sieglosen Spielen in der Rückrunde endlich einen Erfolg landen.

Sprachlosigkeit dominierte erst einmal im Rudolf-Harbig-Stadion nach dem Spiel am vergangenen Sonntag. In Erinnerungen wurde gekramt: Wann – um Himmelswillen – ist den Dynamos schon einmal so etwas passiert? 0:4 nach nicht einmal einer halben Stunde! Noch nie! Oder beinahe? Am 27. August 1988 führte der FC Karl-Marx-Stadt in Dresden zum Oberliga-Punktspiel nach 19 Minuten mit 3:0, Dynamo lag zur Halbzeit 1:4 zurück, schaffte aber im Gegensatz zum Rostock-Spiel wenigstens ein 3:4 durch Tore von Kirsten und Sammer. Solch ein Aufbäumen nach dem Blitzrückstand blieb bei den aktuellen Dynamos aus. Wieder einmal haben sie in der Anfangsphase geschlafen, den Anschluss verpasst und letztendlich den Rückstand nicht mehr aufholen können. Anstatt im relativ sicheren Tabellen-Mittelfeld zu bleiben, muss Dynamo nun besorgt auf den Abstand zur Kellerzone blicken, der indessen immer kürzer wird.

An diesem Wochenende reisen die Dynamos nach Paderborn. Derzeit befinden sich beide Teams in der Mitte der Tabelle. Doch der SC Paderborn will noch im Kampf um den Aufstieg dabei sein, während die Dresdner unbedingt die Trendwende schaffen müssen. Paderborn wird zu Hause einen Sieg erwarten. Die Gastgeber werden sicherlich das Tor schon treffen. Ob Dynamo das auch schafft, ist eher zu bezweifeln. Dresdens Offensive lässt momentan immer noch viel zu wünschen übrig, ist nur ausreichend, um es nett auszudrücken. Mit nur 22 Toren in dieser Saison ist man unter den Top Fünf der schlechtesten Offensive. Dabei kommt es im Spiel am Sonnabend aber vor allem erst einmal auf eine hellwache Dynamo-Defensive an. Erinnerung ans Hinspiel in Dresden: Da führten die Ostwestfalen nach nicht einmal einer halben Stunde mit 3:0, das blieb auch der Endstand. Eine irre Parallele zur jetzigen Blitz-Packung gegen Rostock (0:4 nach 18 Minuten).

Vielleicht hilft da eine andere Erinnerung an den SC Paderborn: Bekanntlich gab‘s den Last-Minute-Erfolg im DFB-Pokal (2:1). Der wurde seinerzeit von hoch motivierten, konzentrierten Dynamos geschafft. Warum nicht jetzt wieder! Es wird höchste Zeit für die Schwarzgelben, dass sie endlich den ersten Sieg einfahren.

EKG

Ekki’s Intermezzo: Kollektiver Blackout

Von einem normalen Punktspiel konnte man nach der Begegnung gegen Hansa Rostock wohl wahrlich nicht reden. Gegen Hansa kann man schon mal verlieren, auch zuhause. Aber nicht so! Schon allein ein Blick auf die Tabelle hätte Motivation genug sein müssen, dann die Tatsache, dass das Ost-Derby alles andere als „normal“ ist.

Dass bei den Schwarzgelben fast nix klappte, war dabei nicht nur an der Schuhauswahl einiger Akteure zu merken. 9.500 Dresdner Anhänger verfolgten wie gelähmt das (Nicht)Agieren ihrer Mannschaft, während 500 bestens gelaunte Hansa-Fans sangen und feierten, als ob sie den Klassenerhalt schon in der Tasche haben. Bei Dynamo ist nun mit vier Punkten Abstand zum Relegationsplatz wieder mal Schadens-Analyse angesagt und es darf nicht nur beim Reden bleiben. Trainer Schmidt sollte sich vor dem nächsten Spiel auf jeden Fall nicht nur Gedanken über die Aufstellung machen, sondern vor allem über die Einstellung seiner Truppe.

Eine Binsenweisheit besagt, dass ein Fußballspiel 90 Minuten dauert – und die fangen nun mal mit dem Anpfiff an. Logische Schlussfolgerung: Von Anfang an konzentriert sein und das vom Mittelstürmer bis zum Torwart. Der hatte übrigens an der 1:4-Niederlage die allerwenigste Schuld.

EKKI GARTEN

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