Freilaufender Hund zerfleischt Schwanenpaar

Schwäne Ullersdorf Golfanlage
Von einem freilaufenden Hund totgebissen. Foto: privat

Obwohl Leinenzwang in der Golfanlage Ullersdorf herrscht, laufen immer wieder Hunde frei herum. Jetzt kam es zu einem tragischen Vorfall.

Drei Jahre lang fühlte sich das Schwanenpaar sehr wohl im Teich auf der Golfanlage Ullersdorf. Legte Eier, brütete Junge aus, zog sie groß. In diesem Jahr waren sie sechsfache Eltern geworden.
Doch die jungen Schwäne, die vermutlich um den 1. Juni herum geschlüpft sind, leben nun als Waisen in der Wildvogelauffangstation in Dresden-Kaditz. Ende letzter Woche, am 28. Juli, griff offenbar ein nicht angeleinter Hund die Elterntiere an und zerfleischte sie. Ein Golfspieler fand die toten Schwäne am Abend und informierte sofort Uwe Neumann, den Geschäftsführer der Golfanlage.

„Wir werden das auf jeden Fall zur Anzeige bringen“, sagt Neumann. Der 100 Hektar große Golfplatz sei nicht eingezäunt, da sich die Golfspieler nicht abschotten wollen. Allerdings weisen Schilder darauf hin, dass es sich bei der Anlage um ein Privatgelände handelt. Hier leben Fasane, Enten, Grau- und Nilgänse. Doch viele Spaziergänger scheint das nicht zu stören, sie drehen hier gern ihre Runden. Leider auch solche, die dabei nicht einmal ihre Hunde an die Leine nehmen. So wurde letzten Donnerstag auch ein Mann mit einem freilaufenden Hund auf dem Golfplatz gesichtet. Der hatte es offenbar auf die Schwäne abgesehen, wie die Bisswunden eindeutig zeigen.

„Es gibt immer mal wieder tote Tiere hier, schließlich durchsteifen auch Füchse das Gelände“, sagt Uwe Neumann. Doch auch der Ullersdorfer Jagdpächter Herr Liebig erlebt immer häufiger Verstöße und muss Kadaver entsorgen. Selbst in der Brut- und Setzzeit halten sich die Leute nicht an Regeln. „Die Leute ignorieren die Leinenpflicht. Ignoranz,  Egoismus nehmen zu. Ich bin schlicht entsetzt über die Häufung der Fälle“, sagt er.

Was passiert mit den Jungtieren?

Die sechs Schwanenkinder wurden am Freitag von Thomas Eißler eingefangen. Er gilt als der „Dresdner Schwanenvater“, beringt seit Jahren alle hier lebenden Schwäne. Ihm zur Seite stand Ronja Fulsche, die Leiterin der Dresdner Wildvogelauffangstation. Dort sind die Tiere erst einmal untergebracht und aufgepäppelt, denn allein überleben würde sie auf dem Teich der Golfanlage noch nicht.

Uwe Neumann sucht indes Zeugen, die den Vorfall vielleicht beobachtet haben oder Angaben zum Hundebesitzer machen können.

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