Dresden erwartet höhere Asylausgaben. Neue Wohncontainer gehen in Betrieb

Asyl Bordell Alttorna 5
Einst Bordell, jetzt Asylunterkunft in Alttorna 5 Foto: LHD

Wie bereits 2023 zeichnen sich auch für 2024 höhere Kosten der Stadt Dresden für die Unterbringung und Betreuung von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern ab. Rund 82 Millionen Euro mehr wird die Stadt ausgeben müssen.


Die städtischen Kosten steigen zum einen, weil Dresden mehr Geflüchtete unterbringen muss als erwartet. Zum anderen wirken sich gestiegene Preise aus. Im Jahr 2023 wies die Landesdirektion Sachsen der Stadt 2.125 Asylsuchende zu. Für das Jahr 2024 ist von 2.200 zugewiesenen Personen auszugehen. Zum Vergleich: 2022 hatte Dresden 1.549 Asylsuchende aufzunehmen, davon 1.085 Personen im vierten Quartal 2022. Das entspricht einem Anstieg der unterzubringenden Geflüchteten um 37 Prozent im Jahr 2023.

Diese Entwicklung war bei der Haushaltsplanung im Jahr 2022 noch nicht absehbar. Außerdem sind Mieten, Heizung, Energie und Ausstattung der Asylunterkünfte teurer geworden. Die Unterbringungskosten steigen vor allem, weil es kaum noch preiswerte und geeignete Objekte in der Stadt gibt. Wie schon 2023 ist deshalb auch 2024 mehr Geld erforderlich als ursprünglich eingeplant.

Aus dem Mehrbedarf von 82 Millionen Euro entfallen 61,5 Millionen Euro auf die Unterbringung einschließlich Wachschutz, Ausstattung und Einrichtungsbetrieb. Für die gesetzlichen Asylbewerberleistungen und Verpflegung rechnet die Stadt mit einem Mehraufwand von bis zu 17 Millionen Euro. Des Weiteren muss die Stadtverwaltung voraussichtlich zwei Millionen Euro für Küchen und Brandschutz in der Asylunterkunft Lingnerallee 3 (ehemalige Cityherberge) investieren. Für soziale Betreuung und Integrationshilfen werden bis zu 958.000 Euro zusätzlich benötigt.

Finanziert werden die Kosten für die Unterbringung, Versorgung und Betreuung von Geflüchteten vorrangig aus einer einheitlichen Pro-Kopf-Pauschale, die der Freistaat Sachsen den Landkreisen und kreisfreien Städten nachträglich überweisen. Ebenso aus Benutzungsgebühren, die die Stadtverwaltung erhebt. Diese Einnahmen decken die kommunalen Ausgaben jedoch nicht vollständig. Deshalb wird die Landeshauptstadt Dresden im Jahr 2024 bis zu 46,8 Millionen Euro aus eigenen Mitteln tragen.

Neue Wohncontainer und Tage der offenen Tür

Neue Asyl-Unterkünfte werden in den nächsten Tagen und Wochen an folgenden Standorten eröffnet: Altgorbitzer Ring in Gorbitz, Geystraße in Strehlen (Unterkunft für geflüchtete Familien), Industriestraße in Trachau, Löwenhainer Straße in Seidnitz, Sachsenplatz in Johannstadt und Windmühlenstraße in Niedersedlitz (Unterkunft für geflüchtete Familien).

Am 10. Januar soll es von 15 bis 18 Uhr einen Tag der offenen Tür in der Asylunterkunft an der Geystraße und an der Löwenhainer Straße geben, am 11. Januar von 15 bis 18 Uhr in den neuen Unterkünften am Sachsenplatz, an der Industriestraße und am Altgorbitzer Ring.

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