Sommertheater und Satire in der Saloppe

Serkowitz goes Büchner: Am 15. August ist Premiere in der Saloppe. Foto: PR
Serkowitz goes Büchner: Am 15. August ist Premiere in der Saloppe. Foto: PR

„Wo sind sie denn, die hyperintelligenten Nachwachsenden?“, fragt Wolf-Dieter Gööck. „Machen sie gerade Party, bügeln sie ihre Nadelstreifenhosen oder sind sie gerade auf dem Selbsterfahrungstrip?“, hadert er mit der nach seiner Meinung so unpolitischen Jugend. Immerhin hat er auch eine Antwort parat: „LA DEUTSCHE VITA“, ein Theaterstück, frei nach „Leonce und Lena“ von Georg Büchner. Der Klassiker ist ein Lustspiel, in dem die romantische Komödie mit politischer Satire durchmischt wurde. Und was ist es beim Ensemble der Serkowitzer  Volksoper, die am 15. August ihre Premiere in der Saloppe zeigen? „Ein witziger, aber nicht minder hintersinniger Musiktheaterabend“, heißt es vom Ensemble.  „Leonce und  Lena ist eine bis heute gültige Satire auf die deutsche Kleinstaaterei“, so Wolf-Dieter Gööck. Sie handle zudem exemplarisch davon, dass die jüngere Generation sich der Verantwortungsübernahme entzieht und zögert, sich selbst gesellschaftlich relevant zu artikulieren. Der Plot: Prinz und Prinzessin, die sich gar nicht kennen, wollen sich – irgendwie logisch – auch nicht heiraten. Sie fliehen unabhängig voneinander, laufen sich in der Fremde übern Weg, verlieben sich unsterblich und verschaffen sich durch einen Trick die Heiratsurkunde. „Entstanden ist ein bittersüßes Stück, das – bei allem Sarkasmus – von Komik und einem unglaublichen Wortwitz lebt“, so Wolf-Dieter Gööck. Und natürlich von der Musik. Denn ganz nach bewährtem Muster wird das Wort mit Tönen unterlegt. Wenn die Serkowitzer Volksoper das Wort „Volk“ im Namen führe, so sei das ein Hinweis auf den Anspruch: „eben diese Barriere abzubauen und Opern, bei hohem musikalischem Anspruch, so zu spielen, wie uns und den Leuten der Schnabel gewachsen ist“, betont der musikalische Leiter Milko Kersten. Die Serkowitzer kleinstkammersinfonische Instrumentierung im Einklang mit schönster Sangeskunst mache Büchners Vorlage zu einer Volksoper in angenehm rezipierbarer Länge.  Als Leonce und Lena sind Marie Hänsel und Cornelius Uhle zu erleben, der junge Dresdner Bariton Claudius Ehrler ist als Lenas Gouvernante mit von der Partie und neu im Ensemble präsentieren sich Altus Stefan Kunath und Clemens Kersten.

Erstmals hat die Serkowitzer Volksoper für ihr Sommertheater eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Damit wollen die Theaterleute die Honorare für die Beteiligten auf, neben und hinter der Bühne auf „Mindestgage“ aufzustocken. (the)

Premiere am 15. August, 19.30 Uhr, weitere Termine am 19., 20., 22. und 26. August,
in der Saloppe Dresden, Brockhausstraße 1, Tickets 18 Euro, ermäßigt 11 Euro zzgl. Vorverkaufsgebühr: www.serkowitzer-volksoper.de,
Crowdfunding-Kampagne: www.99funken.de/serkowitzervolksoper2018

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