„Dreckscher Löffel“ muss weichen

Seit über 20 Jahren steht die ehemalige Selbstbedienungsgaststätte leer. // Foto: Sven Ellger

Fast Jeder über 40 kennt das einstige Schnellrestaurant. Lange verfiel der Pavillon, jetzt gibt es neue Pläne.

es im Juni 1961 öffnete, war das „Picknick“ das modernste Schnellrestaurant der Stadt. Die Lage an der Kreuzung von Grunaer und Güntzstraße verhieß damals enormen Durchgangsverkehr, also haben die Architekten Günter Gruner, Gerhard Landgraf und Herbert Löschau im Auftrag der HO ein Lokal geplant, in dem der Gast schnell zu seinem Essen kommen sollte. Die Sauberkeit ließ jedoch bald zu wünschen übrig und so hatte das „Picknick“ im Volksmund schnell den Namen „Dreckscher Löffel“ weg.

Nach der politischen Wende war der Pavillon mehr als 20 Jahre ungenutzt, es wurden die Fenster eingeschlagen und die Fassade ständig beschmiert. Nun ist die Zukunft das Hauses besiegelt, es wird abgerissen. Und das, obwohl das Landesamt für Denkmalpflege 2013 sogar geprüft hat, ob eine Unterschutzstellung nach Sächsischem Denkmalschutzgesetz gerechtfertigt wäre. Das Ergebnis fiel negativ aus.

Auch „Susis“ steht auf dem Zettel

Die Immobilienfirma Immvest Wolf hat für den Standort so dicht am Stadtzentrum ganz andere Pläne, als hier ein Restaurant wiedererstehen zu lassen. Sie hat das frühere „Picknick“ 2019 gekauft, als klar war, dass es abgerissen werden konnte. „Für uns war das ein sehr attraktives Grundstück und eigentlich wollten wir sogar das benachbarte mit Susis Sportsbar mitkaufen, aber daraus wurde nichts“, sagt Steffen Funk, der Dresdner Niederlassungsleiter der Firma Immvest Wolf, die jetzt zur Quarterback Immobilien AG gehört.

Derzeit ist er mit den Architekten dabei, den Bauantrag vorzubereiten, der im März 2021 eingereicht werden soll. Im dritten Quartal des Jahres könnte Baubeginn sein, hofft Funk. Knapp zwei Jahre später soll das Gebäude fertig sein. Vor ihm soll zur Grunaer Straße und zum Straßburger Platz ein schöner gepflasterter Platz mit viel Grün entstehen, an dem sich nicht nur die Hausbewohner erfreuen werden. Wie viele Mietwohnungen es werden und in welchen Größen, steht noch nicht fest. Im Erdgeschoss sollen Läden einziehen. Bevor der „Drecksche Löffel“ ganz Geschichte ist, soll es eine Ausstellung geben über das Gebäude sowie mit studentischen Arbeiten zu seiner Ausgestaltung.

SZ

1 Kommentar

  1. Nudierlich muss auch die ehemalige HO weg.
    Natürlich, das muss alles weg.
    Am liebsten der ganze Osten. Ist doch alles bloß Wiederaufbau – aus Trümmern. Was gehen uns die Trümmerfrauen und Heimkehrer aus diesem idiotischen Krieg heute noch an? Wir stellen unter Denkmalschutz, was uns – dem Westen passt. Alles Andere sind nur Schandflecke. Wie die Wohnblocks am Neustädter Markt neuerdings.
    Wir sind nämlich wieder im Zeitalter der Goldenen Kreuze, Kugeln, Ketten, Pforten, Reiter(n) usw. in ihren neu gebauten und rückübertragenen Schlössern und Villen der Eliten, Exzellenzen, Eminenzen und „Intelligenzen“. Weil man es AUCH nicht besser kann und von Sanieren keine Ahnung bzw. gar nichts davon hält. So gilt auch hier und heute „vorne Hui hinten Pfui“ wie auf der Brecht-Allee: Vorne Häuschen – dahinter Ruinen ehemaliger Arbeitsstellen = Betriebe wie MADIX und an der Zwinglistraße.
    „Wie die endlos lange Liste der Betriebe der DDR auf dem Schlachthof der BRD-Treuhand landeten, geht es nun weiter mit altehrwürdigen Gebäuden. Man weinte Krokodilstränen und bezichtigte die DDR der Enteignung. Wie bezeichnet man diese Vorgehensweise heute? Denkmalschutz? So treibt die Treuhand auch heute unsichtbar, weil zersplittert, dafür wie ein Krake, ihr Unwesen weiter. Und nun geht es den alten Stadtteilkernen an den Kragen. Was macht’s, wenn sie mühevoll erbaut und erhalten wurden. Die BRD schafft, was zwei Weltkriege und 44 Jahre DDR nicht schafften: Bagger statt Bomben und Banzer. Sie führt einen Krieg gegen altehrwürdige Substanz, denn nun heißt es „Alt, muss weg“ und schon steht der Bagger bereit. Die Mär von Erhaltung und Denkmal und schützenswerte Stadtkerne sind reine Heuchelei bzw. Nichtkönnen, wie man sieht, denn sofort will man Kurtaxe kassieren, obwohl Dresden noch nie Kurstadt war. Schwachsinn pur. Ja, jede Zeit hinterlässt ihre Zeitzeugen. Wer diese Geschichte einer Stadt nicht zu verbinden versteht, ist kein Architekt. Aber wo gibt es denn heute noch Fachkräfte? Dümmer geht eben immer.“ Angriff auf Deutschland Grafik: ExtremNews
    Alles was nach dem Krieg mühevoll aus Trümmern wieder auf oder neu gebaut wurde, wird heute weggebaggert. Was wird denn nun mit dem 14-Geschosser am Pirnaischen Platz, nach dem Verkauf an die Segal Group.[6] und nach Nichtgenehmigung von weiteren zwei Stockwerken Weiterverkauf an Creo 7 Dresden GmbH. Geht das nun so weiter – weil man keine Ahnung von Sanierung statt Aufstockung hatte?
    Angefangen bei den beiden Wohnblocks am Fetscherplatz. Eine Nachbarin freute sich scheckig und sprang vor Freude im Quadrat, als sie eine Wohnung bekam in einem dieser Blocks mit Heizung, Warmwasser, Balkon, zentraler gelegen usw.. Eine der ersten Maßnahmen nach dem Mauerfall(€) war der Bagger – statt Bomben und Banzer heute. Weiter geht es quer durch die Stadt über das Robotron-Gebäude, der Park im Külz-Ring wird zum Park- bzw. Pech bzw. Blech-Platz.
    Und nun der angeblich „Drecksche Löffel, weil Holunder die bröckelnde Eingangstreppe überwuchert. Schmutziggraue Buchstaben auf die mannshohen Fenster geschmiert sind. . . .“ Natürlich, wemman lange genug wartet, bisses weg kann. Im Westen ja nix Neues. Nun hat man auch damit den Osten infiziert. Weiter geht’s mit dem Neustädter Markt.
    So könnte der Neustädter Markt in Dresden bald aussehen. Eine Visualisierung der Neubebauung mit Platzanlagen und Arkaden gibt’s Sie unter http://www.sachsen-fernsehen.de  … Gesendet von Mail für Windows 10  https://www.sachsen-fernsehen.de/share/796745
    Neeee, das sieht ja grässlich aus, entsetzlich. DAS soll Weiterentwicklung sein? Schroff und harsch.

    Erinnert an die Frage: Warum kriegt der Wessi Panik, wenn er zwischen drei Bäume gerät? Nun er denkt, er hat sich im Wald verlaufen. 😉
    Während der Architekt aus dem Osten um seine Wiederaufbauten trauert, kommt stolz ein Architekt aus Frankfurt am Main daher und bezeichnet die Wohnblocks am Goldenen Reiter als „Schandfleck“. Das ist eine Frechheit aber typisch. So führt sich ein Großkotz Besser-Wessi eben auf.
    Aber heute werden ja sogar die Bäume vierkantig geschnitten. Wo sind auch dort ein paar Bänke? Oder wie im Külz-Ring der ehemalige PARK mit Sitzbänken, in welchem man sich nach dem Stadtbummel zwischen Grün auf einer Bank niederlassen und dem Sohn das Fläschchen geben konnte. Heute wurde er zum BLECH-PARK-PLATZ gemacht. Aber heute kommt ja überall der Bagger, wenn man die Gebäude nicht für 4 Millionen Euro an einen israelischen Investor Segal Group verkaufen kann. Oder Gebäude umbauen kann in „Ihre LUXUS-€igentumswohnung“ – wohl für die entlassenen Arbeiter und deren Familien – oder zu Ruinen wie Madix verfallen lassen, um dann die Bagger auf sie loszulassen: Statt Banzer und Bomben. Weil man zur Sanierung heute weder willens noch in der Lage ist. Was wird mit dem Hochhaus am Pirnaischen Platz? Bewohnt bis zum Verkauf Aber diese Zerstörungswut reicht ja zurück bis EgGü: 1890 gegründet, zwei Weltkriege überlebt UND 40 Jahre DDR, aber nicht die BRD. Vor allem die DDR betrifft. Nur gehört auch die Zerstörung Dresdens zur Geschichte Dresdens UND VOR ALLEM der Wiederaufbau aus Trümmer von Trümmerfrauen und ihren Männern, den Heimkehrern aus diesem dämlichen Krieg. Die BRD führt sich im Osten Deutschlands auf wie Soldaten nach einer Eroberung: Bagger statt Bomben und Banzer!
    Gerade der Neustädter Markt ist ein Beispiel von Verbindung der Geschichte Dresdens. Die DDR hat den Goldenen Reiter doch auch nicht achtlos entsorgt“. Mit der Macht der BRD wird alles zunächst zu Ruinen gemacht, um dann selbst Betriebe entweder umzubauen in “Ihre LUXUS-€igentumswohnung“ oder wegzubaggern. Nicht einmal Jugendzentren kann man daraus machen. Man lässt die Gebäude einfach stehen, bis sie umfallen wie der Flachbau an der Skaterbahn Lingnerallee. Diese ehemalige HO-Verkaufsstelle würde sich prima eignen für die Jugendlichen. Sie hätten neben dem Skaten auch eine sinnvolle Aufgabe, ihn zu nutzen und zu erhalten. Und im Winter einen warmen Aufenthaltsort, in welchem man sich auch benehmen müsste und würde und nicht wie die Fußballfans nach den Spielen Dresdens Mobiliar zerdeppern.
    „. . . sondern darüber redet, dass wir seit nunmehr 30 Jahren nur noch ein Deutschland haben. . . .“ Na, wieso eigentlich noch Ost und West? Mit dem Virus Arbeits- und Obdachlosigkeit wurde der Osten doch auch sofort nach dem Mauerfall(€) infiziert auf einheitlichen Flickenteppichen und in erster Qualität. DARIN ist man seit 30 Jahren vereint bis zurück in Hütten und Paläste von unbezahlbaren Mieten bis zu „Ihrer LUXUS-€igentumswohnung“. Heute, 17:01 Uhr : „Hallo „Hart aber Fair-Team“, 30 Jahre deutsche Einheit ist wie 30 Jahre Grüner Punkt; nicht richtig durchdacht. Beides ist ein so wackeliges Konstrukt, dass es mindestens noch ein bis zwei Jahrzehnte dauert, bis es so funktioniert, wie es geplant war.“ Wenn überhaupt jemals. War da überhaupt was geplant? Man hat doch nur zugelangt, weil die Gelegenheit so günstig war: Erst „Wir sind DAS Volk“ und plötzlich „Sind wir €IN Volk“? Die DDR . . . war nicht bankrott, wie man uns immer einredet. Nein sie hatte Nachwuchs, Fachkräfte UND IMMOBILIEN Den Rest gaben uns dann der Westen und die Treuhand. Denn wie kann es sein, dass 100-jährige Betriebe wie EgGü, vor mehr als 100 Jahren gegründet, der 1936 gebaute Industriebau Leipziger Kammgarnspinnerei, bis er zu DDR-Zeiten vom VEB Kombinat ORSTA-Hydraulik genutzt wurde. Was machte es, dass es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelte, der Zoo Leipzig verschiedene Möglichkeiten prüfte, das Hochhaus weiter zu nutzen. Aber aufgrund der attraktiven und wirtschaftlich bedeutsamen Neugestaltung des Areals mit der Riesentropenhalle „Gondwanaland“ stimmte die Denkmalschutzbehörde dem Abbruch schließlich doch zu. Zwei Weltkriege UND 40 Jahre DDR überlebt, aber doch nicht mehr die BRD! Diese Vereinigung entließ die Leute, machte Ruinen aus Betrieben und Wohnblocks bis der Bagger kam: Bagger statt Bomben und Banzer heute. Man ging davon aus, wenn schon WV dann wenigstens so viel wie möglich erhalten und sanieren allein schon aus Achtung vor dem Wiederaufbau und -inbetriebnahme. Aber man wurde schnell eines Besseren – bzw. Schlechteren – belehrt, wenn man sieht, wie vorne neue Villen und Häuschen entstehen, während im Hintergrund eine Betriebsruine (Madix usw.), ein Hochhaus vor sich hin siechen (Dresden Pirnaischer Platz), sieht man ja, was der Osten dem Westen wert ist: Entweder Platz oder Immobilie. Hauptsache es kostet nix oder warum wurden Betriebe usw. für 1,– DM verhökert? Und das Treuhand-Trauma hält noch immer an, wenn jeder Nordthüringer hätte 22.000 DM (West!) abstottern müssen, wenn die Erblast der maroden DDR-Wirtschaft von der Treuhand auf alle Bürger des Arbeiter-und-Bauern-Staates umgelegt worden wäre. So sah die Bilanz im Tilgungsfonds Mitte der neunziger Jahre nach Abwicklung der sozialistischen Mangelwirtschaft aus… Klar: Die jungen Leute, Fachkräfte brauchte man ja im Westen und die Immobilien für „Ihre LUXUS-€igentumswohnung“ein.

    Danke mir reichts’s: Die BRD führt sich im Osten Deutschlands auf wie Soldaten nach der Eroberung. Kein Wunder, wenn es viele satt haben.

    Ost-Deutschland = Siechland?

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