Messe Dresden wird zum Ankunftszentrum für Flüchtlinge

Messe Dresden wird zum Ankunftszentrum für Flüchtlinge
Die Messe Dresden soll ab Dienstag als Ankunftszentrum für Flüchtlinge dienen. // Foto: © MESSE DRESDEN/Tobias Ritz

In den kommenden Tagen werden in Dresden Hunderte Flüchtlinge aus der Ukraine erwartet. Die Messe Dresden soll ab Dienstag als Ankunftszentrum dienen.

In der Messe Dresden wird ab Dienstag ein Ankunftszentrum eingerichtet. Dort werden 40 Arbeitsplätze der Stadtverwaltung für Sozialamt und Ausländerbehörde eingerichtet. Auch ein Gesundheitscheck ist dort möglich.

„Wir gestalten die Messe zur zentralen Anlaufstelle für Geflüchtete aus der Ukraine“, sagte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) am Montag. Sozialamt, Ausländerbehörde und Jugendamt seien dort vertreten, um den Kriegsflüchtlingen an Ort und Stelle weiterzuhelfen und ihnen Wege von Amt zu Amt zu ersparen.

Messe wird zur Notunterkunft für Geflüchtete

In der Messe sollen zunächst nur Ukrainerinnen und Ukrainer registriert werden, die auch in Dresden bleiben möchten. Wer weiterreisen möchte, dem stehe aber eine Notunterkunft für die Nacht zur Verfügung.

Sechs von neun Turnhallen seien derzeit bereits als Notunterkünfte belegt. Da gerade am Abend viele Flüchtlinge per Zug und Bus in Dresden eintreffen würden und ein Bett für die Nacht benötigten, brauche es jetzt weitere Unterbringungsmöglichkeiten, begründet OB Hilbert die Entscheidung. Rund 200 Feldbetten sollen in der Messe aufgestellt werden.

Für die Versorgung werden die Johanniter zuständig sein, die sich mit 40 bis 50 Leuten auf 24-Stunden-Einsätze vorbereiten. Der Beratungs- und Registrierungsbereich und die Notunterkunft seien räumlich voneinander getrennt. Die Johanniter freuen sich über freiwillige Helfer.

Welche Behörden sind auf der Messe vertreten?

Ausländerbehörde des Bürgeramtes

Vor Ort werden vorerst die Identifikationen und aufenthaltsrechtlichen Bescheinigungen ausgestellt. Das sind schriftliche Bestätigungen über bestimmte im Melderegister gespeicherte Daten, die zur Vorlage bei Behörden (z. B. Sozialamt, Gesundheitsamt) benötigt werden.

Wer sich bereits bei der Ausländerbehörde angemeldet hat, muss nicht unaufgefordert ins Ankunftszentrum kommen. Die Ausländerbehörde meldet sich und vergibt zur Prüfung der Identität direkt Termine.

Die Behörden bitten wegen der vielen Anfragen um Geduld. In dringenden Fällen ist die Hotline zur Terminvergabe unter 0351-4886009 zu erreichen.

Gesundheitsamt

Das Gesundheitsamt führt zunächst einen Corona-Schnelltest durch. Sollte sich ein positives Testergebnis zeigen, wird eine PCR-Testung vor Ort veranlasst und eine separate Unterbringung geklärt. Sie können sich auch direkt vor Ort in einer anderen Messehalle eine Corona-Schutzimpfung verabreichen lassen. 

Außerdem wird ein Gesundheitscheck vor Ort angeboten. Dazu gehört eine allgemeine und eine symptomorientierte Untersuchung. Wichtige Akut-Medikamente gibt es vor Ort. 

Bei allen, die in einer Gemeinschaftsunterkunft untergebracht werden, erfolgt ein Screening auf Tuberkulose. Auf freiwilliger Basis können Antikörper-Kontrollen bezüglich Mumps, Masern, Röteln und Windpocken vorgenommen werden. 

Für Kinder wird eine Untersuchung direkt vor Ort angeboten, die für eine eventuelle Anmeldung der Kinder in einer Kindertagesbetreuung wichtig sind. Solche Untersuchungen und Tests, sind für alle Kinder in Deutschland vorgeschrieben, die eine Kindertagesstätte besuchen. So gibt es die Kita-Tauglichkeitsbescheinigung und die Status-Bestätigung für die Masern-Impfpflicht. 

Für medizinische Behandlungserfordernisse erhält jeder einen entsprechenden Bogen, der dem weiterbehandelnden Arzt vorgelegt werden kann.

Sozialamt

Das Sozialamt ist zuständig für die Unterbringung von Geflüchteten. Es kümmert sich also darum, dass jeder eine Unterkunft erhält. Dafür stellt es einen Wohnberechtigungsschein aus. Ziel ist es, vor allem den Familien Hotelzimmer oder Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Für kurzfristige Unterbringung und wenn keine Wohnung zur Verfügung steht, kann es aber passieren, dass Sie in einer Turnhalle untergebracht werden.

Das Sozialamt kümmert sich auch um die Versorgung. Für Geflüchtete, die kein Geld mehr zur Verfügung haben, gibt es eine Bedürftigkeitsprüfung und schnelle Hilfe vor Ort. Im Notfall erfolgt eine Unterstützung nach Regelsatz des SGB Sozialgesetzbuch.

Wer soziale Betreuung benötigt, wird beraten. Außerdem erhalten Geflüchtete vor Ort einen Krankenbehandlungsschein. Damit kann man in Dresden zum Arzt gehen.

Jugendamt

Mitarbeiter des Jugendamtes klären Identitäten und nehmen unbegleitete, minderjährige Kinder und Jugendliche in Obhut. Das heißt, sie werden dann im Kinder- und Jugendnotdienst, in der Heimstruktur oder in Gastfamilien aufgenommen.

Viele Kinder und Jugendliche sind in sogenannten Fluchtgemeinschaften unterwegs, hier prüft das Jugendamt, ob die Erziehungsberechtigungen dieser Begleitung zugestimmt haben.

Dolmetscher

Es sind Dolmetscher vor Ort, die bei Bedarf unterstützen.

Ausführliche Infos (auch auf ukrainisch und russisch) finden Sie unter: dresden.de/de/Ankommen-in-Dresden

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