Licht aus, Heizung runter! So will die Stadt Dresden Energie einsparen

Energiesparplan
Die Stadtverwaltung legte heute (31.8.) einen umfangreichen Energiesparplan vor, der am 1. September 2022 in Kraft tritt. Foto pixabay

Eine städtische „Task Force Energiesparen“ hat einen vierstufigen Energiesparplan für alle städtischen Gebäude erarbeitet. In den Stufen 1 und 2 sollen damit 33,7 Millionen Kilowattstunden gespart werden. Bundesweit gelten ab 1. September strenge Vorgaben: Die Temperatur in öffentlichen Gebäuden (außer Kitas und Schule) ist auf maximal 19 Grad Celsius begrenzt, Gebäude und Denkmäler werden nachts nicht mehr angestrahlt, Leuchtreklame ist von 22 bis 6 Uhr verboten. Volksfeste und große (Weihnachts)Märkte sind davon ausgeschlossen.

Für die 293 Schulen und 159 Sporthallen, die 58 Verwaltungsgebäude und weitere 100 städtische Häuser sowie die fast 47.000 Stadtbeleuchtungen gelten ab morgen neue Regeln bezüglich Beleuchtung und Temperatur. Denn ab morgen greifen auch in Dresden die Stufen 1 und 2 des Energiesparplans, der heute (31.8.) öffentlich gemacht wurde.

Stufe 1: Temperatur senken

In Verwaltungsgebäuden, Museen, Theatern und Bibliotheken wird die Temperatur gesenkt: in Büros auf 19 Grad, Zuschauer- und Proberäume auf 20 Grad, Toiletten auf 15 Grad und Werkstätten auf 17 Grad. Heizungen in Treppenhäusern und Fluren werden abgeschaltet. Davon ausgenommen sind Schulen und Kitas. Die gesetzliche Mindesttemperatur für Klassenzimmer beträgt 20 Grad, in Fluren, Aula, Eingangsbereichen sind es 19 Grad.

Außerdem werden Luft- und Wärmekreisläufe optimiert, da sich Energie bei der Warmwasserversorgung und in Lüftungsanlagen sparen lässt. Bei einer zentralen Warmwasseraufbereitung wird die Vorlauftemperatur gesenkt.

Lüftungen dürfen nur bedarfsorientiert und zeitlich begrenzt laufen. In Museen ist für Kunstwerke eine stetige Luftfeuchtigkeit zur Erhaltung nötig. Hier kann die Lüftung nicht einfach ausgeschaltet werden. Das gilt für Werkstätten, die mit Farbe oder Staub arbeiten.

Stufe 2: Licht aus

Ab 1. September werden Außenbeleuchtungen ausgeschaltet. Auch der Rathausturm bleibt dunkel. Ausnahmen, (z.B. Fürstenzug) bleiben beleuchtet, weil sie der Verkehrssicherheit dienen. Die Innenbeleuchtung in allen städtischen Gebäuden wird begrenzt auf das Nötigste.
Die Straßenbeleuchtung wird – soweit die Verkehrssicherheit dies zulässt – weiter gedimmt und das Zeitintervall dafür vergrößert. Geprüft wird eine Abschaltung jeder zweiten Leuchte zwischen 22 Uhr und 6 Uhr.

Aktuell unterhält das Straßen- und Tiefbauamt 488 Ampelanlagen. Davon sind bereits 404 mit LED ausgestattet. Von den 46.736 Straßenleuchten haben erst knapp 15 Prozent (6.893) bereits LED´s. Hier ist noch viel Einsparpotenzial möglich.

Weitere Einsparmöglichkeiten

Dezentrale Warmwasserbereiter (Boiler) werden abgeschaltet. Auch die etwa 300 Dresdner Springbrunnen verbrauchen viel Strom. Ihre „Winterfestmachung“, die eigentlich regulär im Herbst stattfindet, wird jetzt vorgezogen.

Was bringen die Stufen 1 und 2?

Der Gesamtstromverbrauch der Stadt beträgt etwa 231 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Mit den ab 1. September geltenden Einsparstufen 1 und 2 sollen bis zu 15 Prozent gespart werden.

Was bedeuten die Stufen 3 und 4?

Durch die Maßnahmen der Stufe 3 sollen weitere sieben Prozent eingespart werden. Dabei geht es um objekt- und nutzungskonkrete Maßnahmen. Das kann heißen, auch einzelne Objekte zu schließen. Stufe 4 ist die Notfallstufe. Sie greift, wenn es eine Gasmängellage gibt und Vorgaben von Bund und Land umgesetzt werden

Weitere Infos und Tipps gibt es auf www.dresden.de/energiesparen

1 Kommentar

  1. Eine Reduzierung der Straßenbeleuchtung wäre dringend nötig! Denn es muß nicht alle 20m eine Laterne leuchten und Stadtparks/Kiezparks brauchen auch keine 12-Stunden-Beleuchtung über Nacht. Diese überbordende Beleuchtung/Lichtverschmutzung sollte endlich beendet werden!!

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