Führungen und Atelier für Demenzerkrankte

Schloss Pillnitz Demenz

„Schlüssel zum Geist. Kultur erleben – trotz Demenz!“ heißt ein Angebot im Schloss Pillnitz

Wenn der rote Faden fehlt, wenn er sich ständig verheddert oder gar abreißt, dann wird es schwer. Wie soll man einem Vortrag folgen, wenn das Gesagte so flüchtig ist wie ein Augenblick und nichts im Gedächtnis haften bleibt, weil da ohnehin schon Leere ist?

Stefanie Schuster ist Kulturpädagogin und widmet sich genau diesem Thema: Kunst und Kultur vermitteln an Demenzkranke. Statt Zahlen, Fakten oder gar wissenschaftliche Erläuterungen bei Führungen durch Schloss und Park zu vermitteln, wählt sie spezifische Zugangswege zum Werk oder zum Objekt, die den Besuchern gerecht werden. Das können Lieder oder Gedichte sein, die zum jeweiligen Thema passen. Es können aber auch Stoffproben, Repliken oder Kost- und Riechproben sein, die sie ihren Zuhörern in die Hand gibt. „Das soll Schlüsselreize auslösen und verborgene Erinnerungen wecken“, erklärt sie. Wie das in der Praxis aussieht? „Ich hatte auch ein Samtkleid“, sagte zum Beispiel eine Dame mit leuchtenden Augen beim Fühlen eines glänzenden Samtstoffs. Und wenn Stefanie Schuster bei ihrer Führung zur Gondel im Pillnitzer Park kommt, kann es spontan zu Erinnerungen an frühere Reiseziele kommen.


Kreativ im Atelier

Einmal im Monat gibt es zusätzlich ein „Offenes Begegnungsatelier für Menschen mit Demenz“. Hier können sie nach dem gemeinsamen Rundgang durch Schloss, Park oder Pflanzenhäuser mit verschiedenen Materialien kreativ tätig zu werden. Der Atelierbesuch ist kostenlos und beginnt jeweils 14 Uhr.

Nächste Termine: 10. August im Botanischen Garten, 14. und 21. September in Pillnitz.

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