
Die Zeit des trostlosen Anblicks und des gesperrten Areals ist vorbei: Am Römischen Bad tut sich etwas. Nach mehr als zehn Jahren im absoluten Dornröschenschlaf beginnt in diesen Tagen die Sanierung.
Zunächst werden die Sandsteintreppen werden erneuert, die Terrassenebenen abgedichtet. Für diesen ersten Bauabschnitt ist die Finanzierung geklärt. Doch um das Kleinod auf Schloss Albrechtsberg wieder zugänglich zu machen, ist die Stadt auf Spenden angewiesen. „Die Instandsetzung und Wiedereröffnung dieser Parkanlage gelingt nur mit Unterstützung aus der Bürgerschaft“, bringt es Baubürgermeister Stephan Kühn auf den Punkt.
Baustart für ersten Bauabschnitt
Vor den jetzt beginnenden Arbeiten hat das Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung gemeinsam mit dem Planungsbüro und dem Steinmetz eine umfassende Schadenskartierung vorgenommen. Auf dieser Grundlage wurde entschieden, welche Bauteile erneuert, repariert und wiederverwendet werden können. Im ersten Bauabschnitt erfolgt die Wiederherstellung des westlichen Portikus. Der östliche Portikus wurde bereits 2014 vollständig saniert. Diese beiden, von Säulen getragenen Überdachungen, begrenzen das Römische Bad nach Osten und Westen. Außerdem erfolgen umfassende Erd- und Abdichtungsarbeiten sowie Maurerarbeiten an den Treppen, die von der Fläche, auf der sich das Wasserbecken befindet, nach oben auf die Terrasse führen.
Alle Arbeiten dieses Bauabschnitts sollen bis Ende 2026 abgeschlossen sein. Die Kosten betragen 4,2 Millionen Euro und werden mit 1,43 Millionen Euro Fördermitteln des Bundes sowie 1,12 Millionen Euro Landesfördermitteln aus den Sonderprogrammen für Denkmalschutz unterstützt.
Spenden und prominenter Fürsprecher
Neben den Arbeiten am Arbeiten am oberen Teil der Anlage müssen im nächsten Bauabschnitt auch die Brunnenanlage, der Säulengang und die Freianlage saniert werden. Mit der Spendenkampagne will die Stadtverwaltung Eigenmittel für dieses Vorhaben einwerben und hofft auf insgesamt eine Million Euro. Damit könnten weitere Fördermittel beantragt werden. Insgesamt werden für den zweiten, finalen Bauabschnitt voraussichtlich etwa 3,5 Millionen Euro benötigt.
Für das Vorhaben konnte die Stadt bereits prominente Unterstützung gewinnen – den Dresdner „Tatort“-Kommissar Martin Brambach: „Ich finde das ein ganz tolles Vorhaben und unbedingt unterstützenswert! Das Römische Bad im Schloss Albrechtsberg ist ein Ort mit Seele – ein Stück Stadtgeschichte, das Erinnerungen und Emotionen in sich trägt. Solche besonderen Orte sind nicht nur kulturhistorisch bedeutsam, sie stiften auch Identität und Heimatgefühl für die Dresdner. Deshalb halte ich es für eine sehr wichtige Initiative, das Römische Bad wiederzubeleben und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“
Zeit des Badens ist vorbei
Das Römische Bad ist Teil der Gartenanlage des Schlosses, die Mitte des 19. Jahrhunderts im italienischen Stil errichtet wurde. Das Bad in exponierter Lage bietet einen einzigartigen Ausblick auf das Elbtal. Besonderheiten sind das große Wasserbecken mit einer Fontäne und die Kolonnaden aus 16 korinthischen, in einem Halbkreis angeordneten Säulen. Die Anlage wird von zwei kleinen Tempeln begrenzt.
Viele Dresdner verbinden mit dem Römischen Bad persönliche Erinnerungen, diente es doch bis in die 1990er Jahre vor allem an heißen Sommertagen als Schwimmbad. Eine solche Wiedernutzung ist jedoch nicht mehr möglich. Die Hygieneanforderungen an Schwimmbäder lassen sich heutzutage nicht mit einer denkmalgerechten Sanierung vereinbaren. Aus bautechnischen Gründen ließ die Stadtverwaltung das Römische Bad 2012 sperren.
Spenden können überwiesen werden an:
Landeshauptstadt Dresden, IBAN: DE23 8505 0300 3120 0000 34,
Verwendungszweck: „Römisches Bad“,
Infos auf www.dresden.de/roemisches-bad
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