
Noch sind acht Jahre Zeit, aber die Bundesgartenschau (Buga) 2033 in Dresden wirft längst ihre Schatten voraus. Zum Beispiel in Gestalt konkreter Planungen.
Die sehen unter anderem eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke am Dresdner Südpark vor. Diese Parkanlage in den Stadtteilen Plauen und Räcknitz wird bereits seit 2019 gestaltet. Das Problem: Das Areal wird von der Bundesstraße B170 durchschnitten. Mit der Brücke, die bereits ein wesentlicher Teil der BUGA-Machbarkeitsstudie war, soll eine Querung über die südliche vierspurige Verkehrsader Bergstraße geschaffen werden, die den Südpark mit dem Volkspark Räcknitz und dem Bismarckturm verbindet. Die Brücke muss eine lichte Weite von etwa 40 Metern überspannen und soll als attraktives Eingangstor in die Stadt dienen.
Studentischer Wettbewerb: Jury hat entschieden
Das Institut für Massivbau der TU Dresden hatte einen Wettbewerb zur Gestaltung einer Südpark-Brücke ausgelobt, an dem sich 44 Studierende in 13 Teams beteiligten. Eine Jury aus Vertretern der TU Dresden, der Stadt Dresden und der BUGA Dresden 2033 gGmbH haben in dieser Woche nun den Siegerentwurf gekürt. Der wurde von den Studenten Hans Bolz, Marc Lilienthal, Ferdinand Schulte zu Sodingen und Linus Witzel entworfen, nennt sich „Gründes Band“ und besticht durch seine herausragende Materialeffizienz und eine innovative Tragwerksgestaltung. „Der Entwurf greift das Konzept der BUGA auf und integriert sich durch seine intensive Begrünung harmonisch in die Umgebung. Ein zentrales Merkmal des Entwurfs ist seine hohe Adaptivität: Die Wandelbarkeit des Bauwerks ermöglicht eine intensive Begrünung während der Gartenschau und eine nachhaltige Bewirtschaftung darüber hinaus“, heißt es in der Begründung. Die Brücke sei mehr als eine verbindende Querung, sondern durch ihre Begrünung zugleich selbst ein Park. „Das Haupttragwerk besteht aus Brettschichtholzträgern und langlebigem Corten-stahl. Das Tragwerk rahmt die Bergstraße ein und wirkt als Tor zu Dresden. Das Konzept ist mutig, zugleich zeitgemäß und kontextualisiert das Leitmotiv der BUGA: Grün für die Stadt“, so das Urteil der Jury.
Auf Platz zwei landete die „Südpark GetAway Bridge“ von Jhoel Ramiro Mercado Ramirez und Brian Onacha Ogada, die „sehr filigran und transparent“ sei und sich sehr zurückhaltend in die Landschaft einfüge. Die „Südparkbrücke“ von Erik Becher, Fabian Opitz, Lilli Schrapps und Leonie Toppel schaffte es auf den dritten Platz. Sie überzeuge durch ihre zurücknehmende Wirkung, sei unaufgeregt und besitze dennoch eine Torwirkung.
Alle drei Entwürfe werden am 20. März im Rahmen des 34. Dresdner Brückenbausymposiums in Dresden offiziell ausgezeichnet. Im Juli werden sie in einer Ausstellung des ZfBK – Zentrum für Baukultur Sachsen ausgestellt sowie in den sozialen Medien des Instituts für Massivbau und der Stadt Dresden veröffentlicht.
Ob die BUGA-Brücke später tatsächlich nach dem Siegerkonzept gebaut wird, entscheidet sich später. Insgesamt sind sechs Millionen Euro für die Südpark-Brücke eingeplant
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