Dresdner bastelten den DDR-Porsche

Alexander Fritz restaurierte das Auto von Knut Reimann ((r.), der kurz nach Fertigstellung starb. Foto: privat

Alexander Fritz hat sie aufgeschrieben, die unglaubliche, aber wahre Geschichte der Zwillingsbrüder Knut und Falk Reimann. In seinem Buch „Lindner Coupé – DDR-Porsche aus Dresden“ erzählt der Wiener Autor von den beiden Fahrzeugbau-Studenten der TU Dresden, die in ihrer Freizeit das geliebte Studienfach in die Friemelei-Praxis umsetzten.
Gebrauchte Motorteile und eine Kübelwagen-Bodenplatte bildeten die Basis. Die Mohorner Lindner-Werkstatt steuerte Holzteile zur Karosserie bei – fertig war der Porsche-Nachbau. Das war in den Fünfzigern, 2011 kaufte Hobbyschrauber Alexander Fritz einen schrottreifen Oldie: einen der weiteren zwölf Nachbauten aus Mohorn, und begann, nach deren Herkunft zu forschen.
Er fand die beiden Brüder, vier Jahre lang restaurierten die drei Männer das Prachtstück. Und so erfuhr der Österreicher so manches Abenteuer der inzwischen verstorbenen Zwillinge.
Die hatten sich den Führerschein praktischerweise geteilt, waren mit gefälschtem Zoll-Kennzeichen losgefahren, um Ferry Porsche, der bis 1998 gelebt hat, in Stuttgart zu besuchen und mit Spitzentempo 130 bewundernde Blicke in Rom und Paris zu kassieren, bis die Reise 1961 im Stasi-Gefängnis endete.
Mit dem Oldtimer und dem zugehörigen Buch im Gepäck will Alexander Fritz im kommenden Jahr Sachsen besuchen.

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