Haftbefehl gegen Dresdner Todesfahrer

Rassistische Beleidigung in Straßenbahn
Symbolfoto: Bernd Settnik/Archiv

Der mutmaßliche Todesfahrer von der Budapester Straße bleibt im Gefängnis. Am Nachmittag erließ der Haftrichter einen Haftbefehl gegen den Syrer. Ihm wird fahrlässige Tötung und Teilnahme an einem verbotenen Autorennen vorgeworfen. Das gab die Polizei Montagnachmittag bekannt. Der Mann hatte am Samstag ein Kind mit seinem Wagen erfasst. Für den sechs Jahre alten Jungen, ebenfalls aus Syrien, kam jede Hilfe zu spät. Er starb kurze Zeit später im Krankenhaus. Zudem wird in diesem Zusammenhang gegen einen weiteren 23-jährigen Mann ermittelt.

Der Junge war am Samstagabend von einem Auto angefahren worden, als er eine Straße überquerte. Der Junge wurde gegen eine Bushaltestelle geschleudert. Er kam mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus und starb dort wenig später. Seither sind bei der Polizei mehrere Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. „Alle werden aufgenommen und geprüft“, sagte ein Polizeisprecher ohne Details zu nennen.

Raserei und illegale Straßenrennen gelten seit 2017 in Deutschland als Straftat und nicht mehr als Ordnungswidrigkeit. Nach dem Strafgesetzbuch wird das mit bis zu zwei Jahren Haft oder einer Geldstrafe geahndet. Eine Umfrage in den Bundesländern hatte kürzlich ergeben, dass die Zahl der Raser auf Deutschlands Straßen trotzdem wächst. Demnach zählte die Polizei in neun Bundesländern 2019 rund 1900 Fälle, etwa 700 mehr als ein Jahr zuvor. Darunter fallen neben illegalen Rennen auch Raser, die allein unterwegs waren oder mit hohem Tempo vor der Polizei flüchteten.

Die sächsische Polizei hat im vergangenen Jahr 92 Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit illegalen Autorennen geführt. Im Jahr davor seien es 21 gewesen, teilte das Innenministerium am Montag auf Anfrage mit. Allerdings lässt sich aus den beiden Zahlen keine richtige Entwicklung ablesen. Erst Mitte 2018 sei das elektronische Auskunftssystem so angepasst worden, dass Fälle von Raserei im Straßenverkehr zuverlässig erfasst werden, hieß es.

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