Touristengarten Dresden: Jetzt Zaun drum, später folgt die Sanierung

Touristengarten Prager Straße
Heute ist der letzte von ehemals drei Gartenanlagen hinter den Hotels auf der Prager Straße eine verwilderte Fläche. Foto: LHD / J. Kaden

Der Touristengarten Prager Straße aus den 1960er Jahren befindet sich in desolatem Zustand. Deshalb ist er nun eingezäunt. Die Stadt hofft auf Fördergeld für die Sanierung

Am 12. Februar verschwand das Gartendenkmal hinter einem Zaun. Für spätere Pflegearbeiten gibt es ein Tor im Zaun. Die Rede ist vom sogenannten Touristengarten.

Das Areal zwischen den Hotels „Bastei“ und „Königstein“ ist längst kein Erholungsort mehr. Im Gegenteil: Der „Touristengarten Prager Straße“ ist dringend sanierungsbedürftig. Die Mauern der Terrassierung, Wege, Treppen und Beleuchtung sind verschlissen oder zerstört. Die Pergola musste schon 2014 mangels Verkehrssicherheit abgebaut werden. Die Gartenbeleuchtung wurde Opfer von Vandalen, Teile der Treppenanlagen und Gehwege sind nicht mehr sicher begehbar. Ein großer Teil der Ausstattung wurde bereits demontiert und eingelagert.

Touristengarten Prager Straße
Früher waren die drei Gärten eine beliebte grüne Oase mitten im Zentrum Foto: SZ/Volker Santrucek (1985)


Stadt hofft auf Fördermittel aus Städtebauprogramm

Natürlich soll das Areal nicht auf Dauer hinter einem Zaun verschwinden. Im Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft wird bereits die denkmalgerechte Sanierung und Rekonstruktion der Gartenanlage vorbereitet. Dafür sind allerdings Fördermittel aus dem Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ des Bundes unerlässlich und bereits beantragt. Davon hängt ab, wann die Arbeiten starten können. Amtsleiter Detlef Thiel ist zuversichtlich: „Wenn der Touristengarten saniert ist, steht die öffentliche Grünanlage wieder allen Bürgern als schattenspendender Ort zur Verfügung.“ Das sei in der belebten und überhitzten Innenstadt auch dringend notwendig. Zudem käme ein Stück Gartengeschichte und Gartenarchitektur der 1960er Jahre wieder zurück.

Der Touristengarten entstand im Zusammenhang mit der „Südbebauung Prager Straße“. Er ist übrigens die letzte erhaltene Anlage von ehemals drei Gärten und deshalb gartenkünstlerisch und wissenschaftlich von Bedeutung. Das ab 1965 errichtete Areal mit seinen Natursteinmauern und Treppenanlagen, der nicht mehr existierenden Pergola, den noch erhaltenen Skulpturen und der früheren Bepflanzung ist ein wichtiges Zeugnis der Gartenarchitektur dieser Zeit. Er ist in klaren geometrischen Formen gegliedert und besaß ursprünglich Durchgangswege von und zur Prager Straße.

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