Die Dampfschiffahrt braucht Geld und sucht derzeit Investoren. Der Verein „Weiße Flotte Dresden – Freunde der Sächsischen Dampfschiffahrt“ fürchtet, dass die „älteste und größte Raddampferflotte der Welt“ zerschlagen werden könnte und sammelt nun Geld für deren Erwerb.
Die Zahl der Interessenten an der Sächsischen Dampfschiffahrt (SDS) liegt „zwischen eins und zehn“, wie ein Sprecher am Montag mitteilte. Details nannte er mit Verweis auf den laufenden Prozess nicht. Der Verein ruft Landes- und Kommunalpolitik zur Unterstützung sowie zu Spenden auf, um die Weiße Flotte zu retten. Dafür sei eine mittlere einstellige Millionensumme nötig. Bis zum Zuschlag blieben aber nur noch sechs bis höchstens acht Wochen.
Mit einer Erklärung forderte der Verein den Freistaat Sachsen, die Landeshauptstadt sowie alle anderen Gemeinden im Fahrgebiet auf, sich für die Dampfschiffahrt zu engagieren. Bei einem Zuschlag an den oder die oft „rein profitorientierten“ Meistbietenden drohe die Zerschlagung der Weißen Flotte. Sie gehöre aber nicht in private, sondern in staatliche oder kommunale Hände. Die Insolvenz zeige, dass private Eigentumsverhältnisse eines „fahrenden Museums“ ungeeignet sind.
Die nach zwei Niedrigwasser-Perioden in die roten Zahlen gerutschte SDS ist seit Juni in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Der Geschäftsbetrieb wird weitergeführt. Eigentümer der GmbH & Co. KG sind knapp 500 Kommanditisten mit unterschiedlichen Anteilen, der Freistaat ist mehrheitlich an der GmbH als persönlich haftender Gesellschafter beteiligt. Das operative Geschäft führt die KG. Die Flotte besteht aus neun zwischen 1879 und 1929 gebauten historischen Raddampfern sowie zwei modernen Fahrgastschiffen.
Nach Vorstellungen der Dampfschiffahrt soll im September Klarheit zur Zukunft herrschen. Entscheidend für einen Verkauf sei eine Kombination aus dem Kaufpreis und einem Konzept mit einer Perspektive, sagte der Sprecher. „Alle vereint der Wille, die älteste Dampfschiffahrt der Welt und die Arbeitsplätze bei der SDS zu erhalten.“
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