Suchtberater informieren über Präventionsangebote

Symbolfoto: Unsplash

Den bundesweiten Gedenktag nutzt Dresden, um auf Suchtpräventionsangebote hinzuweisen.

Vier Drogentote gab es im vergangenen Jahr in Dresden. Vier Menschen, deren Leben anders hätte verlaufen können. Unter dem Motto „Jeder Drogentote ist einer zu viel“ machen das Gesundheitsamt und seine Partner anlässlich des bundesweiten Gedenktags für verstorbene Drogenabhängige am Dienstag (21. Juli 2020) mobil und weisen auf Präventions- und Hilfeangebote in Dresden hin.

„Wir wollen in Dresden den Suchtmittelkonsum reduzieren und für die Menschen da sein, denen es bislang noch nicht gelungen ist, sich an Suchtberatungsstellen zu wenden. Dafür gibt es in Dresden differenzierte Hilfeangebote“, erklärt die Koordinatorin für Suchthilfe und Suchtprävention, Dr. Kristin Ferse, und fügt hinzu: „Angesichts der Probleme in einzelnen Sozialräumen Dresdens gilt es, Angebote bekannt zu machen, die niedrigschwellig und lebenslagenorientiert sind.“
So laden die Suchtexperten von „SafeDD“ und „No Addiction“ morgen um 13 Uhr alle Interessierten an den Jorge-Gomondai-Platz ein. An dem zentralen Treffpunkt wird an die Schicksale verstorbener Drogenkonsumenten erinnert. Von hier aus werden die Streetworker des Suchtzentrums und die mobilen Berater der Diakonie in verschiedene Quartiere ausschwärmen, wo bis 18 Uhr weitere Aktionen geplant sind.

Auf der Hauptstraße, auf dem Scheune-Vorplatz und im Alaunpark wird es Info- und Beratungsstände zu Themen rund um Drogenkonsum und Abhängigkeit geben. Aufgrund der aktuellen COVID-19-Ausbreitung wird das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung an den Ständen empfohlen.
Insgesamt sechs Suchtberatungsstellen in vielfältiger Trägerschaft bieten in Dresden Beratung und Unterstützung bei drohender oder bereits eingetretener Abhängigkeitserkrankung an. Eine davon ist die Jugend- und Drogenberatungsstelle, die die Landeshauptstadt selbst unterhält. Diese etablierten Anlaufstellen der Suchtberatung und -behandlung erreichen Menschen, die schon den Entschluss gefasst haben, etwas ändern zu wollen. Ergänzt werden diese Angebote durch die aufsuchenden Hilfen „SafeDD“ und die mobile Jugendarbeit zur Suchtprävention „No Addiction“. Sie sprechen Konsumierende an, die noch keine Veränderungsbereitschaft zeigen.

Die Anzahl der Drogentoten ist in Dresden vergleichsweise gering. Für 2018 meldete die Stadt im Suchtbericht drei Verstorbene. 2017 waren es sieben und in den beiden Jahren davor drei und zehn. Bezogen auf ganz Deutschland nimmt die Anzahl zu. Bundesweit starben 2019 insgesamt 1.398 Menschen durch illegalen Rauschgiftkonsum, ein Anstieg um 9,6 Prozent. 2018 hatte es 1.276 Drogentote gegeben. Hauptursache sind nach wie vor Überdosierungen von Opioiden wie Heroin oder Morphin sowie die Kombination mit anderen Substanzen.

Der nationale Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige wird alljährlich am 21. Juli begangen. Initiiert wurde er 1998 durch eine trauernde Mutter in Gladbeck.

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