„Atlantis“: Letzte Reise Schrottplatz

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Hier hängt die „Atlantis“ am Haken, genauer an zwei Haken zweier Kräne.Das Minensuchboot lag seit dem Jahr 2000 im Dresdner Alberthafen und trat jetzt seine letzte Reise zum Schrottplatz an. Foto: SBO Sächsische Binnenhäfen Oberelbe

Seit dem Jahr 2000 lag das Minensuchboot der Bundesmarine im Dresdner Alberthafen. Nun wird die „Atlantis“ zerlegt

Der finale Hub aus dem Hafenbecken sei “alles andere als einfach gewesen“, heißt es aus dem Alberthafen. Verständlich: Mehr als 21 Jahre lang lag das Binnenminensuchboot „Atlantis“ der Bundesmarine im Hafenbecken, war hier sogar mehrfach havariert. Zuletzt war im Februar 2021 Öl in den Hafen gelaufen und hatte Feuerwehr und THW beschäftigt. Dabei gab es einst große Pläne mit dem Schiff.

Militärhistorisches Museum wollte Boot retten


Die Idee, ein Minensuchboot nach Dresden zu holen, hatten ein Standort-Ältester in Dresden und der damalige Leiter des Militärhistorischen Museums, selbst ein ehemaliger „Mariner“. Die „Atlantis“ gehörte einst zum ehemaligen 7. Minensuchgeschwader Neustadt Holstein und sollte im Dresdner Alberthafen eine Art Museumsschiff werden.

Eine Gruppe ehrenamtlicher Enthusiasten begann auch mit ersten Reparaturen, Wiederherstellungen und Malerarbeiten. Doch letztlich fehlte dem Militärhistorischen Museum als Besitzer des Schiffes das nötige Kleingeld. Schließlich hatte der Umbau des einstigen „Armeemuseum der DDR“ in den Jahren 2004 bis 2011 mehrere Millionen Euro verschlungen.

Dass es durchaus etwas hätte werden können mit dem Minen-Museumsboot, belegt das große Interesse an den Führungen auf der „Atlantis“, die bis 2013 angeboten worden waren.

Ein weiteres Problem war wohl die Tatsache, dass es nie eine grundsätzliche ministerielle Entscheidung zu dem Boot und damit eine Finanzierungsgrundlage gegeben haben soll. So blieben Pläne liegen und Wünsche unerfüllt.


Verkauft, um verschrottet zu werden


2018 trennte sich das Militärhistorische Museum von dem Minensuchboot. Verkauft wurde es durch die VEBEG, eine Verwertungsgesellschaft des Bundes. Als Käufer durften sich nur Abwrackfirmen und Schrotthandelsunternehmen bewerben, die das Boot anschließend auch tatsächlich fachgerecht zerlegen und entsorgen konnten. Den Zuschlag erhielt letztlich eine Abwrackfirma aus Dänemark.
Dass es am Ende so lange gedauert hat, ehe die „Atlantis“ ihrem letzten Ziel Schrottplatz entgegenfährt, hat sicher auch mit Corona zu tun.

Die letzte große Herausforderung bestand jetzt jedenfalls darin, das unbekannte Gewicht des Schiffes einzuschätzen, damit die zwei Hafenkräne es im Tandem heben konnten. Doch auch diese Aufgabe wurde letztlich mit Bravour gemeister

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