Im April 2022 wurde der Freundeskreis gegründet, heute setzen sich zwölf Mitglieder für den Erhalt der beiden Friedhöfe ein
Der Alte und der Neue Annenfriedhof sind reich an Geschichten und an Denkmälern. Vor allem sind sie wie alle anderen Friedhöfe auch schützenswerte Orte, für deren Erhaltung neue Ideen gefragt sind. Auch deshalb gründete sich im April letzten Jahres der „Freundeskreis der Annenfriedhöfe“.
Das derzeit größte Projekt auf dem Alten Annenfriedhof an der Chemnitzer Straße stellt die Restaurierung des metallenen Eingangstores dar. Seit Anfang Mai dieses Jahres leisteten die Freundeskreis-Mitglieder hier schon zwölf Arbeitseinsätze. „Wir haben alte Farbschichten und Rost abgeschliffen und anschließend das Tor mit einer Schicht Owatrol-Öl und zwei Schichten Farbe neu gestrichen“, zählt Dr. Jana Licht vom Freundeskreis auf. „Wenn das Wetter mitspielt, werden wir damit am Samstag fertig. Das Tor erstrahlt wie neu in der Farbe kieselgrau und ist für die nächsten Jahrzehnte vor Verwitterung geschützt.“
Das Denkmalschutzamt habe das Projekt genehmigt und eng begleitet. So wurden die bis zu 15 alten Farbschichten auf dem Tor analysiert. Dabei fanden die Fachleute heraus, dass das Tor ursprünglich kieselgrau gestrichen war. Finanziell gefördert wird die Torverschönerung vom Stadtbezirksamt Cotta. Der schönste Nebeneffekt bei dem Vorhaben sei aber nicht nur das positive Echo der Friedhofsbesucher, sondern dass der Freundeskreis über das Torprojekt ein weiteres Mitglied gewinnen konnte, das seither fleißig mitarbeitet.
Die Pflanzenretterbeete
Zu den vielen Dingen, die der aktive Freundeskreis in relativ kurzer Zeit schon erreicht hat, gehört die Neubepflanzung von 24 historischen Grabstellen im Areal an der Chemnitzer Straße, die Ausrichtung des Denkmaltages auf dem Alten und des Friedhofstages auf dem Neuen Annenfriedhof an der Kesselsdorfer Straße. Hier haben die „Freundeskreisler“ an der Feierhalle außerdem eine insektenfreundliche Rabatte angelegt und auf dem Alten Annenfriedhof eine Wildblumenwiese nahe des Kriegsgrabfelds eingesät. „Friedhöfe haben gerade in städtischen Gebieten durch ihre Pflanzen- und Strukturvielfalt eine große Bedeutung für den Naturschutz“, lautet die Botschaft.
Ein weiterer Baustein dazu sind auch die Pflanzenretterbeete auf dem Neuen Friedhof. Hier wird die Bepflanzung von geräumten oder umgestalteten Gräbern gerettet und sozusagen zwischengelagert, um sie für die Gestaltung historischer Gräber wiederverwenden zu können.
Das Trauercafé
Eine weitere Initiative des Freundeskreises ist das Trauercafé, das ehrenamtlich von einer ausgebildeten Trauerbegleiterin geleitet wird. Das Trauercafé lädt wieder am 17. Oktober, 7. November und 5. Dezember jeweils von 15.30 bis 17.30 Uhr in den Gemeindesaal der Hoffnungskirche ein am südlichen Ende des Neuen Annenfriedhofs.
Der Freundeskreis trifft sich jeden 2. Dienstag im Monat
Alle Infos zu den Friedhöfen und um Freundeskreis unter
www.annenfriedhof-dresden.de
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