Wo Graffiti erlaubt sind und wo sie illegal und teuer sind

Graffiti
Offizielles Graffiti im Graffitipark am Puschkinplatz Foto: Spike e.V.

Jährlich gibt die Stadt einen sechsstelligen Betrag aus, um illegale Schmierereien von öffentlichen Gebäuden zu entfernen. Dabei gibt es Legal Plains …

Graffiti kann wunderschöne Straßenkunst (neudeutsch Street Art) sein oder auch nur purer Vandalismus. Auf jeden Fall ist es eine Form der bildenden Kunst, die seit Jahrhunderten existiert. Es kommt halt darauf an, wo sich die gesprühten Bilder befinden und wie sie dahin kamen – still, heimlich und ungefragt auf fremdem Eigentum oder offiziell aufgetragen auf legalen Sprühflächen.
Je nachdem ist Graffiti für die Einen nur kriminelle, illegale Schmiererei, für andere eine moderne Kunstform mit einer Botschaft.

Wo kann ganz legal gesprayt werden?

In der Stadt gibt es insgesamt sechs sogenannte Legal Plains. Dazu gehören der Graffitipark Puschkinplatz und der Skatepark Tolkewitz an der Marienberger /Altenberger Straße, die Brücke unterhalb von Hornbach in der Flutrinne, das Kulturzentrum Scheune, auf der Alaunstraße, Flächen beim Verein Spike Dresden e.V. auf der Karl-Laux-Straße 5, das Jugendhaus Game auf der Gamigstraße 32. Mit der Fertigstellung der West-Erweiterung des Alaunparks entsteht auch dort eine neue legale Graffitifläche.

Im Graffitipark Puschkinplatz wurden im Januar dieses Jahres einige Siebdruckplatten zum Sprühen erneuert. Für den Legal Plain am Skatepark Tolkewitz ist das Auswechseln der Siebdruck für diesen Herbst vorgesehen.

Was kostet das Entfernen illegaler Graffiti?

Werden kommunale Gebäude beschmiert, trägt in aller Regel die Stadt (und damit die Allgemeinheit) die Kosten für deren Beseitigung. So zahlt die Stadt jedes Jahr mehrere zehntausend Euro dafür. Allein seit Januar dieses Jahres wurden Aufträge in Höhe von 60.000 Euro vergeben. Das ist die Hälfte des Budgets, das der Stadtverwaltung jährlich dafür zur Verfügung steht. Die restlichen 30.000 Euro der insgesamt 150.000 Euro, die der Stadtrat seit dem Doppelhaushalt 2021/2022 pro Jahr bereitstellt, fließen in die Prävention. Die besteht laut Bürgermeister Jan Donhauser aus den vier Bestandteilen Aufklären, Gestalten, Entfernen und Verfolgen.
„Illegale Graffiti verschandeln nicht nur das Erscheinungsbild unserer Stadt, sondern beeinträchtigen auch das subjektive Sicherheitsempfinden. Mein Ziel ist es, nachhaltig Graffiti von kommunalem Eigentum zu entfernen“, sagt Donhauser. Intensiv werde daher der Ansatz verfolgt, legale Graffitikunst zu fördern und illegale zu bekämpfen.

Mit StreetArt zum Ruhm: Banksy als Beispiel

Graffiti-Forschung sieht sich längst in der Tradition der Altertumsforscher, die vor rund 300 Jahren damit begannen, antike Wandinschriften zu suchen, auszuwerten und zu publizieren. Die ersten Graffiti fanden sich übrigens schon im Alten Ägypten. Gemeint sind nicht die reich ausgestalteten Wandmalereien in den Tempeln und Grabstätten, sondern (private) gekratzte Inschriften, die sich auf Tempeln, in Gräbern, auf Felsen und Statuen befinden.

Als einer der berühmtesten Vertreter in der Szene der Sprayer weltweit gilt heute Banksy. Es ist das Pseudonym eines britischen Street-Art-Künstlers oder einer Künstlerin, der/die vermutlich in Bristol/England geboren wurde und um die 50 Jahre alt sein muss. Bis heute ist es Banksy gelungen, anonym zu bleiben. Zu den berühmtesten Werken des international agierenden Künstlers gehört das Ballon Girl, das erstmals 2002 im Osten Londons auf einer Hauswand auftauchte.

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