SemperOpernball 2025 feiert 100. Jubiläum

Als einer der größten Opernbälle Europas verspricht der SemperOpernball 2025 ein besonderes Highlight zu werden, das an den Erfolg des letzten Jahres anknüpft. Immerhin geht es um eine Tradition, die 1925 begründet wurde.

Wenn die 100 Debütanten-Paare am 7. Februar nächsten Jahres erstmals das Tanzparkett in der Semperoper betreten, dann werden die jungen Tänzerinnen in ihren wunderschönen champagnerfarbenen Kleidern mit goldenem Schimmer nur so strahlen. Der Entwurf dazu stammt von der Dresdner Designerin Dorothea Michalk. Die elegante griechische Drapierung ist übrigens ein Markenzeichen der Designerin, die verspricht: „Die Kleider für die Debütantinnen werden lokal gefertigt“.

Auch der Schmuck, den die jungen Damen tragen, ist ein lokales Produkt. Hergestellt wird er in der Dresdner Neustadt von Goldschmiedin Barbara Oehlke. Er besteht aus einem Y-Collier mit Süßwasserzuchtperlen und einer silbervergoldeten Kette, dazu passende schlichte Perlenohrhänger.

Erfolgreiches Comeback 2024

Gerhard Müller, der neu gewählte Vorsitzende des SemperOpernball-Vereins, blickt sehr zufrieden auf das erfolgreiche Comeback des Balls im Februar 2024 zurück: „Es war eine immense Herausforderung, den SemperOpernball nach vier Jahren Pause wieder auf die Beine zu stellen“. Doch mit 2.000 Gästen in der Semperoper und mehr als 5.000 Feiernden auf dem Theaterplatz habe der Verein eindrucksvoll gezeigt, „dass dieser Ball weiterhin fest im kulturellen Leben verankert ist“.

Für die neue Intendantin der Semperoper Dresden, Nora Schmid, wird der SemperOpernball 2025 eine Premiere. Sie freut sich vor allem darauf, dass erstmals auch der Kinderchor der Semperoper dabei sein wird.

Wer wird der Tanzpartner von Lucia von Faber-Castell?

Für das Debütanten-Casting zeichnen seit vielen Jahren Sabine und Tassilo Lax von der Tanzschule Lax verantwortlich. Das findet bereits am 21. September in der Börse Coswig statt. Bewerben können sich Tanzpaare und Einzelpersonen zwischen 16 und 29 Jahren. „Sie müssen über Grundkenntnisse im Wiener Walzer verfügen und in der Lage sein, die Schritte sicher zur Musik zu tanzen, einschließlich der sicheren Beherrschung der Rechts- und Linksdrehungen“, sagt Sabine Lax.

Spannend wird die Antwort auf die Frage: Wer wird der Tanzpartner für Lucia von Faber-Castell? Sie ist die Tochter von Schauspielerin Mariella Ahrens, die übrigens in der Casting-Jury sitzen wird. Über den Instagram-Account des SemperOpernballs können sich junge Männer mit einem Tanzvideo bewerben. Die finale Entscheidung wird im Januar 2025 getroffen.

Lange Tradition – allerdings mit etlichen Unterbrechungen

Der „1. Opern-Ball“ fand am 21. Februar 1925 statt. Die Resonanz war derart überwältigend, dass man beschloss, fortan jedes Jahr ein solches Fest zu feiern. Bis 1939 erlebte der Opernball elf Wiederholungen, nur 1931, 1932 und 1934 fiel er wegen der Weltwirtschaftskrise aus.

Die Renaissance erfolgt erst 2006, als der Ball im Zuge der 800-Jahr-Feier Dresdens reaktiviert wurde. Bis 2020 fand er dann wieder jährlich statt und entwickelte sich unter der künstlerischen Gesamtleitung von Hans-Joachim Frey zu einem der größten und bekanntesten europäischen Bälle. Zu den Gäste zählten Schwedens Königin Silvia, Sir Bob Geldof, Udo Jürgens, Roland Kaiser, Senta Berger, Rolf Hoppe, Fürst Albert II. von Monaco, Hans-Dietrich Genscher, Maximilian Schell und Sir Roger More. Zwischen 2006 und 2020 gehörte zur neuen Balltradition auch die Verleihung des eigens dafür kreierten St. Georgs-Orden für besondere Verdienste  in den Kategorien Kultur, Politik, Sport, Soziales Engagement und Wirtschaft. Zu den Preisträgern gehörten weltweit bekannte Politiker und Schauspieler. Große Kritik gab es bereits 2009, als der Preis an Putin ging und zum Eklat kam es letztlich 2020, als der ägyptische Präsident Abdel Fatah El-Sisi geehrte wurde. Unter dem wachsenden öffentlichen Druck verkündete Frey im November 2022 seinen Austritt aus dem Verein und seinen Rücktritt vom Vorstand und der künstlerischen Leitung des Balls. Auch andere Vereinsmitglieder gaben ihre Vorstandsposten auf. Die Führung des Vereins wurde komplett neu gewählt.