Sehr wahrscheinlich werden Dresden Ende des Jahres 45 Millionen Euro fehlen. Das erste Mal seit vielen Jahren geht die Stadt mit erheblichen Miesen ins Folgejahr – und dort sieht es kaum besser aus. 2025 werden in den Kassen etwa 70 Millionen Euro weniger zur Verfügung stehen, 2026 sind es wohl bereits über 80 Millionen Euro, die fehlen werden. Auch für die Folgejahre 2027/28 sieht es mit einem Rückgang um rund 100 Millionen Euro nicht besser aus.
Ganz klar, dass der StadtSportBund Dresden (SSBD) der bevorstehenden Finanz-Misere sorgenvoll entgegenblickt. „Das sind Nachrichten, die uns nicht froh machen“, meintr SSBD-Präsident Lars-Detlef Kluger und warnt vor einem Kahlschlag im Dresdner Sport.
Forderungen des SSBD
Der StadtSportBund Dresden, der immerhin für knapp 120.000 Sporttreibende in Dresdner Vereinen zuständig ist, braucht dringend mehr Geld.
Laut eigenen Berechnungen sind jährlich mindestens 4,6 Millionen Euro konsumtive Mittel zur Umsetzung der Sportförderrichtlinie nötig, ebenso zehn Millionen Euro neue Investitionsmittel für die Dresdner Sportinfrastruktur im Jahr.
Allerdings sieht die Realität derzeit etwas anders aus: Es gibt weiterhin keine, durch die Kommune finanzierten Personalstellen im Sport. Dazu kommen zusätzliche Belastungen für den Haushalt des Eigenbetrieb Sportstätten wie die Betreibung und Bau von Sportanlagen der Bäder GmbH, die Rückzahlung des Darlehens Heinz-Steyer-Stadion (rund eine Million im Jahr), Beihilfezahlungen für die Stadionprojektgesellschaft Harbig-Stadion sowie die Streichung aller investiven Mittel in Mittelfristplanung.
Investitionsprogramm SANEKO
Für die Unterstützung des Dresdner Sports wurde vor fünf Jahren ein Investitionsprogramm ins Leben gerufen. 2019 wurde durch den Dresdner Stadtrat das Sportentwicklungskonzept mit einer Laufzeit bis in das Jahr 2030 und das damit verbundene Sanierungs- und Entwicklungskonzept, kurz SANEKO, ebenfalls mit einer Betrachtung bis 2030 beschlossen. Das SANEKO weist zum Beschlusszeitpunkt 152 Maßnahmen zum Erhalt, Ausbau und Neubau von Dresdner Sportinfrastruktur, die im Einzelfall mehr als 125 TEURO kosten, auf.
Die damalige Schätzung ergab, dass 307 Millionen EURO bis 2030 investiert werden müssten, um die dargelegten Maßnahmen umsetzen zu können. Ende 2022 wurde das SANEKO fortgeschrieben. Mit Beschluss im Juni 2023 stellte man einen Bedarf in Höhe von 346 Millionen EURO fest, obwohl der Bau von Schulturnhallen aus dem Konzept herausgelöst wurde. Investitionen in Bäder sind in den Zahlen 2019 und 2022 nicht enthalten.
Für den Doppelhaushalt 2025/2026 sieht das SANEKO eine dem Eigenbetrieb
Sportstätten Dresden eindeutig zuordbare Investitionssumme von rund 51 Millionen EURO für 27 Maßnahmen vor.
Der Stadtsportbund fürchtet zu Recht, dass das SANEKO mit den bisherigen finanziellen Mitteln nicht vollständig umgesetzt werden kann. Der Eigenbetrieb Sportstätten ist seit Jahren Defizitär. Die Betreibung von Sportstätten ist kostendeckend nicht zu bewerkstelligen. Die Hauptausgabenpositionen sind nach wie vor Personalkosten, Investitionskosten, Betreibungskosten, Werterhaltungskosten sowie Mittel zur Anmietung von Sportstätten Dritter. Jede signifikante Sparmaßnahme würde zur Reduzierung, gar zur Einstellung von ehrenamtlich organisierten Sportangeboten bzw. zu Mehrbelastungen des Ehrenamtes führen. Ekki Garten
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