
Die schönste Blüte des Jahres wurde auf der XXII. Deutschen Kamelienblütenschau im Landschloss Pirna-Zuschendorf gekürt
Die Blüte vollständig gefüllt mit einem regelmäßigen Aufbau, im weißen Grundton mit rosaroten Flecken und Streifen: Die Camellia japonica ‚Lavinia Maggi’ ist die schönste Kamelienblüte Deutschlands 2025, gekürt von den Besuchern der XXII. Deutschen Kamelienblütenschau im Landschloss Pirna-Zuschendorf.
Guido Cattolica, ein bekannter Kamelienspezialist aus der Toskana, berichtete einst, dass die diesjährige Siegerblüte Camellia japonica ‚Lavinia Maggi’ um 1858 vom Sammler Count Onofrio Maggi auf seinem Gut Erbusco im norditalienischen Brescia gezüchtet wurde. Er soll sie seiner Mutter Countess Lavinia Maggi Calini gewidmet haben. Im Katalog des bekannten belgischen Gärtners van Houtte von 1858 erschien sie unter dem Namen ‚Contessa Lavinia Maggi’. 1862 wurde diese Kamelie wegen ihrer Schönheit mit einem Preis der englischen Königlichen Gartenbaugesellschaft (RHS) ausgezeichnet.
Lange Tradition in Coswig
Die Kamelie, die in diesem Jahr zur Siegerin gekürt wurde, stammt aus dem traditionsreichen Gartenbaubetrieb Risse in Coswig. Die 1854 gegründete Firma gilt als letzte sächsischer Kamelienproduzent und wird seit 1993 von Inhaberin Reinhild Hellenberg in fünfter Generation geführt. Auf vier Hektar (davon ein Hektar unter Glas) wachsen hier neben 180 Kameliensorten auch Eriken, Callunen, Schneeheide und Azaleen.
Begonnen hatte alles in Lommatzsch, denn hier startete Ernst Risse vor mehr als 170 Jahren mit seiner Pflanzenzucht. Weil der Weg zum Marktgeschehen in Dresden ziemlich lang war, zog die Firma 35 Jahre später (1889) nach Coswig. Arthur Risse war es schließlich, der sich hier ab 1936 auf Moorbeetpflanzen spezialisierte. Wie fast alle privaten Betriebe wurde auch der Gartenbau Risse 1972 in die Gärtnerische Produktionsgenossenschaft gezwungen. Erst mit der politischen Wende wurde der Familienbetrieb wieder privatisiert.
Platz zwei aus Bautzen, Platz drei aus Stuttgart
Die zweitschönste Kamelienblüte kommt in diesem Jahr aus Bautzen. Die Camellia japonica Tama Americana wurde von der Gärtnerei Steglich eingereicht. Diese rotblühende, meist halbgefüllte Sorte hat einen unterschiedlich breiten weißen Rand und entstand 1993 in der bekannten Zuchtstation von Nuccio in Altadena, Kalifornien.
Auf Platz drei schaffte es die Camellia japonica ‚Paul Jones Supreme aus dem Zoologisch-Botanischen Garten der Wilhelma Stuttgart. Diese wenig gefüllte dreifarbige Sorte mit sehr großen Blüten züchtete E.G. Waterhouse aus Gordon in Australien im Jahr 1968
Im Landschloss Pirna-Zuschendorf werden noch bis mindestens Mitte März mehr als 1.000 der schönsten „Königinnen des Winters“ aus ganz Deutschland in rund 400 Sorten von verschiedenen bundesweiten Ausstellern gezeigt. Die Kamelienblüte in den Glashäusern dauert bis zum 13. April an.
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