
Teil 3: Wer das Wort „Johanniter“ hört, denkt zuallererst an Rettungswagen und Blaulicht. Dabei leisten die Mitarbeiter und die vielen Ehrenamtlichen so viel mehr. Zum Beispiel in der Rettungshundestaffel des Johanniter-Regionalverbandes Dresden.
Denn wenn es darum geht, vermisste Menschen zu finden, sind Hunde trotz moderner Technik der Hilfsorganisationen immer noch unersetzliche Helfer.
Die Rettungshundestaffel der Johanniter zählt aktuell 13 Mitglieder und elf Hunde. „Das ist durchaus kein Widerspruch“, schmunzelt Staffelleiterin Kristin Steudel. „Da wir immer auch Mitglieder brauchen, die als Suchtrupphelfer und als Unterstützer der Hundeführer agieren, braucht nicht zwingend jedes Staffelmitglied ein eigenes Tier, um bei uns mitzumachen.“
Ausbildung: Anspruchsvoll und zeitintensiv
Sechs der elf Vierbeiner sind bereits geprüfte Rettungshunde, fünf befinden sich derzeit in der Ausbildung. Und die hat es durchaus in sich – und zwar für Hund und Hundeführer. Mindestens zwei, eher drei Jahre dauert es, bevor ein Mensch-Hund-Team in den Einsatz geschickt werden kann. Während die Hunde für die sogenannte Flächensuche ausgebildet werden – also das Aufspüren von Menschen in unübersichtlichen Wäldern und Freiflächen – müssen Herrchen und Frauchen eine Auslbildung zum Sanitätshelfer, Schulungen in Kynologie (Lehre von Rassen, Zucht, Pflege, Verhalten, Erziehung und Krankheiten der Haushunde) und Orientierung absolvieren, funken lernen und Erste Hilfe am Hund beherrschen.
„Wir trainieren immer mittwochs in Dresden auf dem Areal des THW und samstags im Gelände, also zum Beispiel in der Dresdner oder Laußnitzer Heide bei Ottendorf-Okrilla oder im Zellwald Nossen“, sagt Kristin Steudel. „So um die 20 Stunden ehrenamtliches Engagement kommen da wöchentlich zusammen.“ Fit sein, sowohl körperlich als auch mental, müssen dabei die Zwei- wie auch die Vierbeiner.
Doch damit nicht genug: Zusätzlich müssen Rettungshunde auch noch regelmäßig Hausaufgaben machen. Dazu gehört das Trainieren von Unterordnung, bei Fuß gehen, Kommandos aus der Bewegung heraus befolgen, apportieren und Gewandheit lernen. „Dazu gehört zum Beispiel Balancieren und das bewusste Einsetzen auch der Hinterpfoten, was bei Hunden nicht automatisch erfolgt“, verrät die Staffelleiterin.

Bereit sein, wenn ein Einsatz ansteht
Die Rettungshundestaffel des Dresdner Johanniter Regionalverbandes ist Mitglied im Verbund der Sächsischen Rettungshunde. Ist ein Einsatz notwendig, wird dieser Verbund von der Polizei gerufen. „Dann kommt es darauf an, wer die Aufgabe übernehmen kann. Denn wer im Arbeitsprozess steht, muss von seinem Arbeitgeber extra dafür freigestellt werden.“
Zwischen 50 und 60 Einsätze absolvieren die im Verbund zusammengeschlossenen Rettungsteams durchschnittlich pro Jahr. Meist müssen sie vermisste Kinder und Senioren oder hilflose Personen suchen, die sich verirrt haben. „Und im Herbst sind es immer wieder Pilzsammler, die nicht wieder aus dem Wald herausfinden“, verrät Kristin Steudel.
Die Arbeit in der Rettungshundestaffel wird komplett ehrenamtlich geleistet. Das heißt, dass nicht nur die Ausbildungskosten der Hunde und Hundeführer, sondern auch ein Einsatzfahrzeug sowie die Fahrten zur den Trainings- und Einsatzorten finanziert werden müssen. Daher sind Spenden immer willkommen. Mit Spendengeldern können zum Beispiel sogenannte Kenndecken oder GPS-Geräte für die Hunde gekauft werden. Auch eine Übernahme von Patenschaften für die Rettungshunde wird künftig möglich sein.
Spendenkonto: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Regionalverband Dresden, Stichwort Rettungshunde Dresden, IBAN: DE 84 3702 0500 0004 3318 04, Bank für Sozialwirtschaft
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