Nach 30 Jahren Planung und Diskussion: Königsbrücker Straße wird ab 2026 ausgebaut

Königsbrücker Straße
Visualisierung

Baustart soll im Sommer 2026 sein, der grundhafte Ausbau dauert drei Jahre und kostet rund 87 Millionen Euro.

Fahrbahn, Gleisanlage und sämtliche unterirdische Medien sind schon lange verschlissen, die Verkehrssicherheit längst unzureichend, Barrierefreiheit fehlt zum Teil völlig, es gibt keine Radwege, dafür müssen Bahnen wegen des maroden Straßenzustandes langsam fahren. Kurz: Es wird höchste Zeit, dass die Königsbrücker Straße grundhaft ausgebaut wird.

Erste Planungen dafür begannen Mitte der 1990er Jahre, zwei Planstellungsverfahren (2000 bis 2004 und 2009) wurden eingestellt, dafür zwischen 2011 und 2016 sechs Stadtratsbeschlüsse gefasst und zwei Bürgerversammlungen durchgeführt, insgesamt acht Planungsvarianten erarbeitet und erörtert – doch nun soll es endlich losgehen. Variante 8.7, im Jahr 2016 beschlossen, kann gebaut werden.

Das ist geplant

„Es wird alles erneuert, was sich im Straßenraum befindet“, so Simone Prüfer, Amtsleiterin im Straßen- und Tiefbauamt der Stadt, während der Vorstellung des Bauprojekts. Heißt: Auf 1.570 Metern zwischen Albertplatz und Stauffenbergallee werden in der Erde alle Ver- und Entsorgungsleitungen (Trinkwasser, Fernwärme, Gas, Strom, Breitbandausbau) sowie die Straßenentwässerung erneuert, Straßendecke, Gleise, Haltestellen Fahrleitungen, Straßenbeleuchtung und Ampelanlagen ebenso. Es wird durchgehende Radwege in beide Richtungen geben, die Bahnstrecke erhält eine moderne zweigleisige Trasse, auf der auch die neuen Stadtbahnwagen rolle können. Für die Fußgänger entstehen neue Querungsmöglichkeiten. Außerdem werden beidseitig neue Bäume gepflanzt, es entstehen Trinkbrunnen, vielfältige Sitzmöglichkeiten und Fahrradabstellanlagen.

Wie wird ausgebaut?

Zwischen Albertplatz und Katharinenstraße rollen Bahn und Kfz-Verkehr getrennt nebeneinander. Zwischen Katharinenstraße und Bischofsweg nutzen Bahn und Individualverkehr die Straße gemeinsam (Mischverkehr). Zwischen Bischofsweg und Stauffenbergallee rollen beide Verkehre dann wieder getrennt auf separaten Spuren.
Völlig neu gestaltet mit Bänken, Bäumen und Trinkbrunnen werden der Eschenplatz (Einmündung zur Eschenstraße), der Vorplatz der Schauburg und das Areals vor der Post am Louisenplatz.

So ist der Zeitplan

Baustart für das Megaprojekt soll im Sommer nächsten Jahres sein, die Bauzeit ist für drei Jahre bis Sommer 2029 geplant. Die Bauarbeiten sind in sechs Hauptphasen unterteilt. In der Regel bleibt auf der Königsbrücker Straße in beide Fahrtrichtungen jeweils eine Spur offen. Wo der Platz nicht ausreicht, wird der Verkehr vorübergehend über benachbarte Straßen umgeleitet. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, werden bereits jetzt ab September und Oktober die Tannen-, die Schönbrunn- und die Eschenstraße saniert. Wie alles ablaufen soll und was auf die Anwohner zukommt, darüber wird es am 23. September ab 18 Uhr eine Infoveranstaltung in der Gemeinschaftsschule Campus Cordis, Stauffenbergallee 8 geben.

Was kostet das alles?

Die Gesamtbaukosten sind aktuell mit rund 87 Millionen Euro angesetzt. Davon entfallen 40,7 Millionen auf die DVB, die allerdings auf eine 80-prozentige Förderung von Bund und Land hofft. Auf die Stadt kommen Investitionen in Höhe von 28,8 Millionen zu, auf die SachsenEnergie 8,7 Millionen, auf die Stadtentwässerung 7,9 Millionen und etwas über eine Million auf Telecom und Vodafon.
Fazit: Es kommt einiges zu auf Anwohner, Autofahrer und die täglich 115.000 Bahnnutzer der Linien 7,8 und 13. Doch „über kein Straßenbauprojekt wurde so lange intensiv und leidenschaftlich diskutiert“, so Baubürgermeister Kühn, doch der Ausbau verbessere die Situation für alle Verkehrsteilnehmer.

Anmeldung für die Infoveranstaltung am 23. September ab 18 Uhr hier. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Veranstaltung über einen Livestream unter www.dresden.de/koebrue ohne Anmeldung zu verfolgen.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.