
Rosenberg-Villa, Villa Akazienhof, Kindergarten Schneebergstraße: Dank EFRE-Fördermittel soll die alte Villa zum modernen Stadtteilhaus werden. Der Baustart ist für Mai 2026 geplant, die Fertigstellung für Mitte 2028.
Wer zu DDR-Zeiten im Stadtteil Gruna aufgewachsen ist, dem wird das Haus in der Rosenbergstraße 32 (heute Schneebergstraße 16) ein Begriff sein. Das schon damals altehrwürdige Gebäude, die sogenannte Rosenberg-Villa oder auch „Villa Akazienhof“, war von 1950 bis 1996 ein Kindergarten für Knirpse zwischen Drei und Schulbeginn. Besitzer der Villa war Georg Otto Franz Baron von Rosenberg, nach dem 1886 die Straße in Rosenbergstraße benannt wurde. Später war sie als „Villa Akazienhof“ Wohnsitz von Friedrich Wilhelm Naewiger, Fabrikdirektor der Mimosa AG, in der fotografische Papiere hergestellt wurden. Nach dem Krieg gingen Haus und Grundstück in Volkseigentum über, nach der Wende bekam eine Erbengemeinschaft alles zurück, seitdem steht die Villa leer. Im Jahr 2020 konnte die Stadt das Areal kaufen.
Villa, Kita, Stadtteilhaus
Die Zeit des Leerstands ist indes bald vorbei. Ab Mai kommenden Jahres soll die Villa bis Mitte 2028 zum Sadtteilhaus Gruna umgebaut werden, wobei die Bausubstanz als auch die bisherige Gebäudestruktur erhalten bleiben soll. In der Villa entstehen auf drei Etagen multifunktionale Räume, Begegnungs- und Beratungsräume, Büros und notwendige Nebenflächen. Für die Barrierefreiheit wird neben der Treppe ein Personenaufzug eingebaut, der alle drei Geschosse verbindet. Im Eingangsbereich im Erdgeschoss und auf den Podesten der Treppenhalle sind Flächen ausgewiesen, die für Ausstellungen genutzt werden können. Auf der Ostseite des Gebäudes wird ein zweiter Rettungsweg über eine Freitreppe hergestellt. Weil für die haustechnischen Anlagen zusätzliche Räume erforderlich sind, wird ein Neubaumodul auf der Nordseite der Villa errichtet. Die Wärmeerzeugung erfolgt künftig über eine Wärmepump und auf dem Dach wird eine PV-Anlage installiert.
Seit Juli 2020 darf die Bürgerinitiative „In Gruna leben“ einen Teil des Parks nutzen, hat in mehreren Arbeitseinsätzen das verwilderte Areal wieder freigelegt und verschiedene Veranstaltungen für die Grunaer Anwohner durchgeführt.
Die Gesamtkosten für das Vorhaben liegen bei 3,95 Millionen Euro, wobei 70 Prozent Fördermittel sind. Denn der Umbau des Gebäudes zum Stadtteilhaus ist ein Schlüsselprojekt des Fördergebietes Altgruna im EFRE-Förderprogramm.
Grunaer Nachbarschaftstage
Am 13. September beginnen die Grunaer Nachbarschaftstage. Das jährliche Fest wird von engagierten Anwohnern und dem Verein „In Gruna Leben“ e. V. organisiert. Das Amt für Stadtplanung und Mobilität lädt gemeinsam mit den Akteuren alle Besucher ein, bei verschiedenen Veranstaltungen mitzumachen und sich über aktuelle Entwicklungen im Stadtteil, Planungsstände, Ideen, Zeitpläne und Herausforderungen zu informieren. Zahlreiche Projekte im Stadtteil werden aus dem EFRE-Förderprogramm „Nachhaltige integrierte Stadtentwicklung“ gefördert, das noch bis 2027 läuft.
Auszug aus dem Festprogramm
Eröffnung Nachbarschaftstage mit Rundgang und anschließendem Picknick bei Musik
• Sonnabend, 13. September, 10.30 bis 13 Uhr
• Treffpunkt und Start Rothermundtpark an der Skateanlage
• ohne Anmeldung
Am 24. September ist ein offener Austausch mit Experten zum Thema „Keine Angst vorm großen Knick – Perspektiven des demografischen Wandels für Gruna“ geplant. Die Veranstaltung beginnt 17 Uhr in der ehemaligen Kaufhalle, Postelwitzer Straße 2. Anmeldung bis 19. September per E-Mail an sigus-dd@t-online.de oder telefonisch unter 0351-2632138
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