Wenn am 1. November zwischen 10 und 11 Uhr der große Tieflader mit der Striezeltanne auf dem Altmarkt ankommt, dann können die Zuschauer einen ersten Blick auf einen ziemlich seltenen Baum werfen.
Denn der diesjährige große Baum für den 591. Dresdner Striezelmarkt ist eine Veitchs Tanne. Diese Art ist in Europa sehr selten. Der ursprünglich in Japan heimische Baum ist etwa 50 Jahre alt und 22 Meter hoch. Gepflanzt wurde er auf einem privaten Grundstück 1975 in Altfranken. Seit drei Jahren liegt für das stattliche Exemplar eine Fällgenehmigung vor. Gefällt wird der Baum am 1. November am frühen Morgen.
Veitchs Tannen gelten in der Welt der Kieferngewächse als relativ kurzlebiger Bäume mit einer Lebenserwartung von etwa 100 Jahren und einer Wuchshöhen von bis 25 Metern. Die Zweige aus dem unteren Teil der Krone sind oft nach oben gebogen, so dass die silbrigen Unterseiten der Benadelung sichtbar sind; aus der Ferne wirkt der Baum dann wie bereift. Die Veitchs Tanne ist in den ersten fünf Jahren die am raschesten wachsende aller Tannen-Arten, allein im vierten Jahr kann sie bis 60 Zentimeter wachsen.
Das Besondere der Veitchs Tanne sind ihre Zapfen. Die männlichen Zapfen sind klein und kugelig und sitzen auf der Zweigunterseite. Die weiblichen Zapfen stehen aufrecht, sie sind nur zwei bis drei Zentimeter lang und kräftig rot. Die daraus entstehenden Zapfen sind sechs bis acht Zentimeter lang, zylindrisch und purpurblau. Werden sie reif, verlieren sie ihre markante Farbe und sehen braun aus.
Veitchs Tannen wachsen ursprünglich nur auf den zwei japanischen Inseln Hondo und Shikoku. In Mitteleuropa ist sie ab und zu in Parks zu finden.
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