Künstliche Intelligenz (KI) soll helfen, Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen schneller auf die Spur zu kommen. Im Forschungsprojekt »PflegeForensik“ wird daran gearbeitet.
Zweieinhalb Jahre lang entwickelten die Generalstaatsanwaltschaft Dresden, die Polizeidirektion Leipzig und das Fraunhofer Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik in Kaiserslautern (ITWM) eine Demonstrationssoftware zur Digitalisierung von Beweismitteln mittels Künstlicher Intelligenz (KI). Das Ergebnis liegt nun vor: Die moderne Bild- und Textverarbeitungssoftware kann handschriftliche und tabellarische Einträge in Leistungsnachweisen und Tourenplänen der Pflegedienste digitalisieren und einen automatisierten Abgleich der Dokumente vornehmen. Damit können betrügerische Auffälligkeiten schneller entdeckt werden. Denn bisher mussten Beweismittel durch die Strafverfolger zeitaufwändig manuell ausgewertet werden.
„Die große Herausforderung besteht nun darin, die Ergebnisse dieses erfolgreichen Forschungsprojektes in die Praxis zu überführen.“, sagt Generalstaatsanwalt Martin Uebele.
Warum es die „PflegeForensik“ braucht
Der Betrug bei der Abrechnung von ambulanten Pflegeleistungen hat sich in den letzten Jahren zu einem Kriminalitätsphänomen mit steigenden Fallzahlen und ansteigenden Schadenssummen entwickelt. Allein 2020/21 entstand der gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung durch betrügerische Abrechnung ein Gesamtschaden von rund 132 Millionen Euro. Die mit Abstand höchsten Schäden (29,6 Millionen Euro) fielen bei der Häuslichen Krankenpflege an.
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