Merchandising-Artikel sind nicht nur für werbetreibende Unternehmen ein Bestandteil deren Marketing-Mix, sondern haben auch für die Film- und Sportindustrie eine große Bedeutung. Denn die Vermarktung der Artikel ist dank treuer und zahlender Fans eine lukrative Einnahmequelle.
Bindungsglied zwischen Fan und Film
Ob mit T-Shirts, Actionfiguren, Postern, Schmuck, Sammelkarten oder sogar ganzen Themenparks: Die Filmindustrie nutzt Merchandising schon seit langem als Möglichkeit, einen Filmstart zu pushen und die damit zusammenhängenden Umsätze zu maximieren. Mit großem Erfolg! Klassisches Beispiel sind die Merchandising-Erlöse der Filme aus der-Star Wars-Reihe, die bis zur „Episode VII“ im Jahr 2015 etwa 20 Milliarden Dollar betrugen. Ähnlich lukrativ ist das Merchandising für die Harry-Potter-Filme und die Streifen mit den Marvel-Comicfiguren.
Das Angebotsspektrum reicht dabei von Spielzeugartikeln über besondere Kleidung bis hin zu ausgesprochenen Sammlerstücken auf dem Gebrauchtmarkt, zum Beispiel alte Mickey-Mouse-Figuren aus der Ur-Zeit des Merchandisings.
Das alles führt nicht nur zu einer erweiterten Monetarisierung des Films selbst, sondern dokumentiert auch die tiefe emotionale Bindung der Fans an ihre Lieblingsstreifen und -darsteller. Durch den Besitz der Fanartikel bekunden sie ihre Begeisterung für bestimmte Filme und Stars. Diese teilen sie dann oft mit Gleichgesinnten auf besonderen Veranstaltungen, auch Conventions genannt.
Ausdruck der Loyalität zum Verein
Auch im Bereich des Profisports spielt Merchandising eine wichtige Rolle. Fans wollen ihren Lieblingsverein unterstützen und identifizieren sich zudem stark mit den Farben, Logos und Symbolen der Sportler oder Mannschaften. Trikots, Caps, Schals, Fahnen und andere Fanartikel sind regelmäßig massenweise vor allem in Fußballstadien zu sehen.
Der Verkauf in eigenen Fanshops ist für die Vereine dabei eine wichtige Einnahmequelle: Allein der der FC Bayern München nahm im Geschäftsjahr 2021/2022 mit seinen Merchandising-Angeboten 93,6 Millionen Euro ein. Der Verkauf der Fanartikel bringt so enorme Einnahmen für die Vereine und fördert darüber hinaus das Gemeinschaftsgefühl und den Zusammenhalt unter den Fans.
Besonders bei internationalen Sportveranstaltungen wie den Fußball-Weltmeisterschaften oder den Olympischen Spielen erreicht das Merchandising oft Umsatzrekorde. Bei diesen Events zahlen Fans immer wieder für eine Vielzahl von Fanartikeln – vor Ort, online oder im Fanshop.
Neuentdeckung für viele Branchen
Nicht nur für die Filmbranche und die Sportwelt ist Merchandising ein einträgliches Geschäft, sondern auch für viele Marken und Dienstleistungsunternehmen – vom Autohersteller bis zur Gebäudereinigungsfirma. Dabei zeigt sich, dass Merch-Artikel heute auch in Branchen angeboten werden, die früher nicht dafür bekannt waren. Ein gutes Beispiel ist der Finanzsektor: So bietet das Finanzdienstleistungsunternehmen tecis auf einer eigenen Website T-Shirts, Hoodies, Kissen und sogar Untersetzer mit tecis-Logo und Claim zum Verkauf an.
Vor noch nicht allzu langer Zeit wären solche Fanartikel im Finanzsektor fast undenkbar gewesen, war die Branche doch eher für konservative Seriosität bekannt, die sich in teuren Anzügen und Schreibwerkzeugen mitteilte. Mittlerweile müssen Kreditinstitute und Finanzdienstleister wie tecis hier umdenken, denn mittlerweile will eine neue Generation von Kunden überzeugt werden – und diese identifiziert sich eher mit Hoodies als mit Missoni-Anzügen.
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