Wie wird man eigentlich ein Gießkannenheld?

Gießkannenheld:innen
Der erste 1.000-Liter-Container steht seit zwei Tagen auf dem Uni-Campus an der Stura-Baracke Foto: Gießkannenheld:innen

Damit es den Stadtbäumen im Sommer gut geht, startet in Dresden das neue Projekt „Gießkannenheld:innen“

Der 1.000-Liter-Container unter der gelben Plane verkündet: „Ich bin ein Wasserspeicher“. Seit zwei Tagen steht er auf dem TU-Campus an der Baracke des Studentenrates auf der George-Bähr-Straße.
Gespeist wird er mit Regenwasser, das aus einem Fallrohr gezapft wird. Die künftig hier Wasser in Gießkannen abfüllen, dürfen sich Gießkannenhelden und -heldinnen nennen. In den kommenden Monaten sollen noch viele weitere Wassertanks aufgestellt und viele Helden gefunden werden.

Ein Held werden und zur Kanne greifen

Das Gießprojekt bringt Wasser zu den Bäumen und Menschen zum Gießen. Es geht auf eine Idee aus dem Ruhrgebiet zurück, wo es in Essen, Gelsenkirchen, Düsseldorf und Castrop-Rauxel schon erfolgreich praktiziert wird. Die Initiatoren in Dresden sind die Initiative „Dresden gießt“ und die Stadtentwässerung.
Die Idee dahinter ist so simpel wie praktisch: Gesucht werden Standorte für die Wassercontainer und Menschen, die freiwillig zur Gießkanne greifen und Stadtbäume wässern. Die großen Wassertanks werden von den Projektinitiatoren bereitgestellt, die Stadtentwässerung Dresden finanziert die kostenlose Aufstellung, den Anschluss an die Regenfallrohre und die Gießkannen. Dann braucht es nur noch „Gießgruppen“ vor Ort, die das lebenswichtige Nass einmal wöchentlich zu den Bäumen bringen.

Was tun, wenn Regen fehlt und die Tanks leer sind?

Gibt es keine Möglichkeit zur Regenwassernutzung oder bleibt der Tank während einer langen Trockenphase leer, kann er mit Trinkwasser befüllt werden. Die Kosten dafür betragen rund fünf Euro je Kubikmeter. „Diese Kosten müsste die jeweilige Gießgruppe übernehmen. Einen Wasserschlauch stellt die Initiative bei Bedarf bereit“, erklärt Dr. Peter Skyba von „Dresden gießt/Gießkannenheld:innen Dresden“. Die Behälter mit Tankfahrzeugen zu befüllen, sei nicht vorgesehen.

Zunehmend heiße Sommer sowie regenarme Frühjahrs- und Herbstmonate werden für die Straßenbäume zur tödlichen Bedrohung. Allein im Großen Garten (16.300 Bäume) mussten in den letzten zwei Jahren über 400 Bäume gefällt werden, weil sie wegen Hitzestress und Krankheit abstarben.


www.giesskannenheldinnen-dresden.de

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