Irgendwer wird‘s schon wegräumen

Kiesgrube Leuben
Im Sommer wird die Kiesgrube oft zur Müllhalde. Foto. D. Förster

Kiesgrube in Leuben wird immer mehr zur Müllhalde. Stadtverwaltung und engagierte Dresdner kämpfen gegen Unrat.

Trotz Badeverbots ist die Kiesgrube Leuben ein beliebter Ort zur Naherholung in Dresden – besonders an heißen Tagen wie diesen. Die Freude an der Natur wird seit einiger Zeit jedoch durch die Hinterlassenschaften mancher Besucher getrübt, die sich binnen kürzester Zeit zu regelrechten Müllbergen ansammeln.

Was man nicht braucht, bleibt einfach liegen

Einfach liegenlassen, irgendwer wird’s schon wegräumen. Dieses Motto scheinen sich immer mehr Badegäste zu eigen zu machen. Unter den Hinterlassenschaften befinden sich auch Luftmatratzen, Reste von aufblasbarem Wasserspielzeug, Strandmuscheln und täglich die Überreste diverser Grillpartys. Dabei sind grillen und jede Art von Feuer im Landschaftsschutzgebiet untersagt.
Entsorgt wird der Müll von Mitarbeitern des Stadtbezirksamts Leuben/Prohlis und engagierten Dresdnern, die mit dem Wegräumen kaum hinterher kommen. So sammelten Mitarbeiter der Stadtverwaltung allein an vier Tagen im Juli bei mehrstündigen Aufräumarbeiten jeweils zwischen 15 und 20 Müllsäcke ein. Bei einer Sammelaktion von Ehrenamtlichen der Initiative „trashcan_dresden“, aktiv im sozialen Netzwerk Instagram, kamen an einem Wochenende Mitte Juli ebenfalls 35 Säcke voller Müll zusammen. „Ich danke den Initiatoren der Aktion und allen Dresdnern, die nahezu täglich zur Kiesgrube Leuben kommen und dort Müll zusammenlesen. Ohne diese sehr große Hilfe wäre es für uns als Stadtbezirksamt nicht zu schaffen, diese Oase inmitten der Großstadt sauber zu halten“, sagt Jörg Lämmerhirt, Leiter des Stadtbezirksamts Leuben/Prohlis.

Wie ist die rechtliche Lage an der Kiesgrube?

Baden in der Kiesgrube Leuben ist offiziell verboten. Da es sich bei den größtenteils privaten Flächen um das Landschaftsschutzgebiet „Dresdner Elbwiesen und Elbaltarme“ handelt, darf es von allen Bürgern allerdings betreten werden. Auch am Strand kann man liegen, weil dieser Bereich städtisch ist. Die Wege dahin sind wiederum nicht öffentliches Territorium. Daher kann laut einer Aussage der Stadt im Jahr 2022 auch das Aufstellen und Abholen von Müllcontainern nicht gewährleistet werden. Aufgrund der Lage im Hochwassergebiet sind das Aufstellen von Zäunen oder ähnliche Absperrmaßnahmen ebenfalls nicht möglich.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.