
Seit 2023 wird das Gebäude im Kraftwerk Mitte saniert. Im April 2026 wird es als TechnologieZentrumDresden eröffnet.
Die Gänge endlos lang, die Decken zum Teil sehr niedrig, manche Räume sehr klein, dazu Gitterroste, viel Echo, aber wenig Licht: die 1929 gebaute einstige Schaltzentrale im Kraftwerk Mitte ist alles andere als ein einladender Ort. Nicht umsonst soll das Gebäude „Alcatraz“ genannt worden sein.
Doch das ist bald vorbei: Im April 2026 soll hier die TechnologieZentrumDresden GmbH (TZD) einziehen, seit 2023 saniert Eigentümerin SachsenEnergie das Gebäude an der Ecke Wettiner Platz und Schweriner Straße. Das TZD ist eine zentrale Institution zur Unterstützung und Entwicklung technologieorientierter Unternehmen in Dresden, es betreibt mehrere spezialisierte Standorte in der Stadt und bietet dort flexible Büro- und Laborflächen sowie Werkstätten und Reinräume an, die speziell auf die Bedürfnisse technologiegetriebener Unternehmen zugeschnitten sind.

Wie wird die Schaltzentrale umgebaut?
Um aus dem Gebäude einen modernen Standort für Innovation, Wissenstransfer und Bildung zu machen, muss viel Geld investiert werden. Rund 15,45 Millionen Euro werden am Ende verbaut sein. Bullaugenfenster im Innern sorgen für mehr Licht, es wird einen „Maker Space“ mit Abluftanlagen für Chemikalien, Starkstrom und Druckluft geben, außerdem offene Küchen als Treffpunkte für die künftigen Mitarbeiter der Firmen, großzügige Sozialbereiche auf jeder Etage, zwei große Veranstaltungsbereiche und insgesamt rund 3.000 Quadratmeter Büro- und Besprechungsflächen. „Hier wird nicht einfach saniert, sondern mit Präzision und Leidenschaft ein Raum neu gedacht und aufgebaut“, sagt Frank Neuber, Liegenschafts-Manager und Prokurist bei SachsenEnergie. Die „Schaltanlage 30“ werde zu „einem lebendigen Zentrum für Forschung, Innovation und unternehmerische Zusammenarbeit entwickelt“.
Revitalisierung Kraftwerk Mitte bald geschafft
1994 wurde das Kraftwerksareal Mitte außer Betrieb genommen. Die heute im Umbau befindliche Schaltanlage war seit 1930 für den elektrischen Strom zuständig, der vom Pumpspeicherwerk Niederwartha in die Innenstadt floss. Sie ist das vorletzte Gebäude, an dem noch gebaut wird.
Bis Mitte nächsten Jahres wird noch das Dresdner Energiemuseum auf dem Kraftwerksgelände saniert. Neben einem neuen Anbau entsteht hier bis Herbst 2026 auch eine Freilichtbühne. Dann hat die Sachsen-Energie das Versprechen der ehemaligen Stadtwerke Drewag erfüllt, das „außergewöhnliche Areal“ mitten im Herzen der Stadt für Nutzer aus Kultur- und Kreativwirtschaft zugänglich zu machen. Dass diese Umnutzung sehr gut gelingt und das Areal sehr gut angenommen wird, sieht man an der Staatsoperette Dresden, am tjg theater junge generation und am Puppentheater, das hier endlich eine dauerhafte Heimat fand.
Für 2027 ist ein großes Fest vorgesehen, das die Revitalisierung der ehemaligen Industriebrache in ein lebendiges Kunst- und Kulturzentrum würdigt.
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