Theaterspektakel in der Schule

Landesbühnen Sachsen, Alle Kühe fliegen hoch
Wenn der Vogel (Tobias Greiner-Lar) zum Zankapfel zwischen dem Hinter- (Luisa Marie Kettnitz) und dem Vorderteil (Cölestine Zoe Reich) wird, ist Spaß angesagt. (Foto: Hagen König für die Landesbühnen)

Radebeul. Wie wäre es eigentlich, wenn Schule einen Tag lang nach den Regeln des Theaters funktionieren würde? Wenn es keinen Unterricht gäbe, sondern an allen Ecken in der Schule Theaterstücke gezeigt würden? Wenn Schülerinnen und Schüler aufgerufen wären, ihren Gedanken und Träumen freien Lauf zu lassen? Genau das wollen die Landesbühnen Sachsen mit ihrem theatralen Schulspektakel „Invasion III“ herausfinden. Mit gleich vier Klassenzimmerstücken fahren die Theaterpädagogen der Landesbühnen in die Schulen und lassen die Kinder einen Tag lang erleben, wie es ist, wenn die Schule zum Theater wird.

Die Premieren von zwei der vier Klassenzimmerstücke wurden in der vergangenen Woche auf der Studiobühne in Radebeul präsentiert. Während sich das Stück „Die Geschichte von Lena“ mit Mobbing in der Klasse befasste, ging es „Alle Kühe fliegen hoch“ darum, gemeinsam stärker zu sein.

Wenn die beste Freundin plötzlich lästert

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Lena (Anne Grünig) wird auf einmal in ihrer Klasse zum Aussenseiter. Gemeinsam mit Fabian Trott erzählen die beiden Schauspieler in wechselnden Rollen die Geschichte über Mobbing im Klassenzimmer. (Foto: Hagen König für die Landesbühnen)

Wie gehen Kinder miteinander um? Wie lösen sie Konflikte und wie fühlt sich jemand, der in seiner Klasse plötzlich zum Außenseiter wird? Fabian Trott und Anne Grünig machten sich die Geschichte von Lena zu eigen. Einem Mädchen, das nach den Ferien in die Klasse zurückkehrt und erleben muss, dass nichts mehr so ist, wie es wahr. Ihre vermeintlich beste Freundin lästert hinter ihrem Rücken über Lena, macht sie schlecht und sorgt dafür, dass alle anderen Kindern sie meiden. Über Wochen muss Lena erleben, wie sie an den gesellschaftlichen Rand in ihrer Klassengemeinschaft gedrängt wird. Einfühlsam und auf den Punkt, ohne zu übertreiben, schaffen es die beiden Darsteller, die von einer Rolle in die andere springen, dass sich die Zuschauer in Lena wiederfinden und sich vielleicht sogar an eigene Erfahrungen erinnern.

Ein skurriles Minimusical übers gemeinsam stark sein

Wie wird es sein, wenn sich das Hinterteil einer Kuh auf einmal in einen Vogel verliebt? Und das Vorderteil davon aber so gar nicht begeistert ist? Die Geschichte von „Alle Kühe fliegen hoch“ klingt erstmal skurril, wird aber im Laufe des Stücks zu einer heiteren Performance über Freundschaft und Gemeinsamkeit. Denn die Euphorie des Hinterteils, endlich unabhängig von seinem stets schlecht gelaunten Vorderteil sein zu dürfen, weicht der Erkenntnis, dass allein auf einmal alles viel schwieriger ist. Luise Marie Kettnitz und Cölestine Zoe Reich spielen und singen ein urkomisches Minimusical, in dem der eitle Vogel, gespielt von Tobias Greiner-Lar, erst zum Zankapfel und dann gemeinsam mit Freijdis Jurkat am Klavier, zum Problemlöser wird.

Die weiteren Stücke des Schulspektakels sind das Erzähltheatersolo mit Mantel und Degen, „Einer für alle“, in dem Julia Rani mit sich selbst fechtend in rasanten Rollenwechseln in die Welt der Musketiere (oder heißt es Muskeltiere?) entführt. In „Ladsch und Bommel gehen ins Theater“ geht es um zwei Freunde, von denen einer unbedingt ins Theater gehen möchte, bei dem anderen jedoch auf taube Ohren stößt.

Alle Auskünfte zum Schulspektakel gibt es bei den Landesbühnen Sachsen, unter Telefon 0351/ 89 54 214, Fax 0351/ 89 54 213 oder online unter www.landesbuehnen-sachsen.de.

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