So soll Radfahren in Dresden besser und sicherer werden

Radfahrer fahren durch Dresden Foto: Sebastian Kahnert/Archiv
Radfahrer fahren durch Dresden Foto: Sebastian Kahnert/Archiv

Die Stadt plant nicht nur neue Radwege, sondern auch ein Fahrrad-Parkhaus und innovative Projekte.

Zu viele tote Radfahrer gibt es auf Dresdens Straßen, darin sind sich Politiker und Bürger in Dresden einig. Im vergangenen Jahr gab es vier Unfälle mit tödlichem Ausgang, auch in diesem Jahr starb bereits eine 55-Jährige durch einen Unfall mit einem Auto. Der jüngste Fall – ein 18-jähriger Raser erfasste die Radlerin – zeigt zwar, dass nicht alleine das in Dresden nur unzureichend ausgebaute Radverkehrsnetz verantwortlich für diese Unfälle ist.

Dennoch haben es Dresdner Radler aufgrund fehlender oder mangelhafter Infrastruktur schwer, sicher durch die Stadt zu kommen. Das moniert der ADFC jedes Jahr erneut, auch die Stadt hat vor langer Zeit Handlungsbedarf ausgemacht und im März 2017 ein vom Stadtrat abgesegnetes Radverkehrskonzept präsentiert. Während in den vergangenen Jahren – auch wegen mangelnder finanzieller Mittel – weniger Projekte umgesetzt wurden, als geplant, will Dresdens Verkehrsbürgermeister Raoul SchmidtLamontain 2020 kräftig investieren, wie er am Mittwoch im Rathaus vorstellte. Geplant sind beispielsweise sogenannte Bike+Ride-Anlagen, die an S-Bahnhöfen installiert werden, so zuerst am Bahnhof Pieschen/Trachau. Auch die Konzepte für Fahrrad-Parkhäuser am Hauptbahnhof sowie dem Neustädter Bahnhof sollen vorangetrieben werden.

Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) wollen sich am Ausbau des Radverkehrsnetzes beteiligen und schreiben ein Radverleihsystem aus, das künftig an Haltestellen das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs ergänzen soll. Doch das alles wirkt natürlich nur, wenn das Radwegenetz ausgebaut und die Sicherheit der Radler dauerhaft erhöht wird. Dafür sind auch in diesem Jahr mehrere Projekte geplant: Radstreifen sollen neu entstehen, Kreuzungen entschärft und Straßenüberquerungen für Radfahrer angepasst werden. Der Schwerpunkt liegt laut Rathaus dabei vorerst auf dem Ausbau des Hauptroutennetzes für den Alltagsradverkehr. Bisher sind 59 Projekte umgesetzt worden, knapp 400 sind geplant.

Das sind Dresdens Radverkehrs-Projekte für 2020

  • Wernerstraße, zwischen Lübecker und Columbusstraße (Radfahrstreifen)
  • Winterbergstraße/Karcherallee/An der Pikardie (Verbesserung der Radführung am Knotenpunkt)
  • Ludwig-Kossuth-Straße (Schutzstreifen)
  • Radeburger Straße (Schutzstreifen bzw. Radfahrstreifen)
  • Terrassenufer, zwischen Landtag und Synagoge (Radfahrstreifen)
  • Stauffenbergallee/RudolfLeonhard-Straße (Vollsignalisierung Knotenpunkt)
  • Albertstraße (bauliche Anpassungen, Radfahrstreifen)
  • Körnerweg, temporäre Ertüchtigung (Asphalt)
  • Königsbrücker Straße, zwischen Hermann-Mende-Straße und Stauffenbergallee (bauliche Anpassungen, Radstreifen im stadtwärtiger Richtung)
  • Radverkehrsanlagen JuliusVahlteich-Straße, 2. Teilabschnitt
  • Sophienstraße (Oberfläche)
  • Grenzstraße (Schutzstreifen bzw. Radfahrstreifen)
  • Bautzner Straße/Brockhausstraße (Querungshilfe)
  • Terrassenufer, zwischen Sachsenplatz und Steinstraße (Oberfläche)
  • Straßburger Platz (Verbesserung der Radführung am Knotenpunkt)
  • Canalettostraße (Oberfläche)
  • St. Petersburger Straße (Ummarkierung der Radverkehrsanlage zur Nutzung der abgeordneten Parkflächen)
  • Reichenbach-/Fritz-LöfflerStraße (Verbesserung der Radführung am Knotenpunkt)
  • punktuelle Maßnahmen (z.B. Umbau Zufahrten Ostra-Ufer, Bordabsenkungen)
  • Fetscherstraße zwischen Comeniusplatz und Blasewitzer Straße (Verbreiterung zum Radfahrstreifen und Rotmarkierung)
  • Rotmarkierungen – Hervorheben von Radfurten zur Erhöhung der Verkehrssicherheit (z.B.: Sachsenplatz/KätheKollwitz-Ufer, Kreuzung Teplitzer/Gostritzer Straße, Zufahrt von der Oederaner Straße (Süd) auf die Nossener Brücke, Dr.-Külz-Ring, Fahrtrichtung West, Fetscherstraße/ Waldschlößchenbrücke)
  • Errichtung von Fahrradabstellanlagen an verschiedenen Standorten (z.B.: Hafen-/ Ludwigstraße (28 Abstellmöglichkeiten), Bürgerstraße 14-18 (14 Abstellmöglichkeiten), Krenkelstraße (20Abstellmöglichkeiten), Fetscherstraße nördlich Fetscherplatz (60 Abstellmöglichkeiten), Hans-Böheim-Straße 2, 4, Messe Dresden, Knotenpunkt Kastanien-/ Berthold-Haupt-Straße, weitere in Planung: Leipziger Straße 33, Haltestelle Alttolkewitz, Alttrachau

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