Auch in der Corona-Pandemie bleiben typische Infekte nicht aus.
Wer in diesen Tagen über Schnupfen, Halsweh oder Husten klagt, denkt nicht selten: „Habe ich jetzt Corona?“. Das ist verständlich. Gibt es nicht eine Richtlinie, wann es Corona sein könnte und wann eine normale Erkältung? Apotheker Dirk Vongehr aus Köln: „Das wäre schön, wenn wir das wüssten. Tatsächlich weiß das aber keiner. Oft wird vom Verlust des Geschmackssinns berichtet, aber ein verlässlicher Hinweis ist das nicht. Es gibt keine Richtlinie, außer der, dass wenn man keine großen Feiern oder etwaige Risikobegegnungen hatte, wir erst einmal von einer normalen Erkältung ausgehen.“
Trinken, gurgeln, beruhigen
Ist das der Fall, ist vor allem gewünscht, die Symptome schnell loszuwerden. „Die erste Empfehlung lautet, viel zu trinken. Das verflüssigt den Schleim und lässt ihn eher abfließen“, erklärt Vongehr. Besonders geeignet sind Tees, weil die warmen Dämpfe wohltuend auf die oberen Atemwege wirken. „Zusätzlich können pflanzliche Schleimlöser mit Extrakten aus Efeu und Thymian unterstützen.“
Der zweite Punkt betrifft die Halsschmerzen, die zu den unangenehmsten Erkältungssymptomen gehören: Hier kann Gurgeln mit Tee oder einer Tinktur aus Kamille oder Salbei hilfreich sein. „Wer wegen beruflicher oder privater Verpflichtungen sofort einsatzfähig sein muss, für den ist ein entzündungs- und schmerzlinderndes Spray sinnvoll, das lokal eingesetzt wird“, so der Apotheker weiter. Über geeignete Präparate lässt man sich am besten in einer Apotheke beraten.
Als dritte SOS-Maßnahme ist effektive Hustenbekämpfung gefragt. Hustenstiller können das reizauslösende Kribbeln in den Bronchien rasch beruhigen. Ansonsten ist Inhalieren morgens und abends ein Mittel, das sich bewährt hat. An vierter Stelle steht schließlich die geplagte Schnupfennase: Spülungen mit einer Nasendusche wirken befreiend und schwemmen Krankheitserreger hinaus. Gereizte und trockene Schleimhäute pflegt man etwa mit einem panthenol- und salzhaltigen Pflegespray. „Abschwellende Nasensprays sollten wegen des Gewöhnungseffekts nur kurzfristig angewendet werden“, betont der Apotheker.
Vitamine und Schlaf helfen auch
Als fünfte SOS-Maßnahme eignen sich Vitamin C- und Zink-Präparate: Sie stärken das Immunsystem und die körpereigenen Abwehrkräfte. Maßnahme Nummer sechs ist Schlaf: Grundsätzlich ist es bei Erkältungen wichtig, sich Ruhe zu gönnen.
Das Immunsystem steht in engem Zusammenhang mit Dauer und Qualität des Schlafes. Nach acht Stunden Schlummer steigt die Zahl der Abwehrzellen deutlich an. Hat man kein Fieber, ist zudem ein Spaziergang an der frischen Luft empfehlenswert – natürlich warm eingepackt.
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