Eine ganz normale Klasse: Die 9b der Reicker 128. Oberschule „Carola von Wasa“ traut sich auf die Bühne. „So eine Chance sollte jede neunte Klasse haben“, findet Regisseurin Uta Plate, deren Uraufführung an der Bürgerbühne im Kleinen Haus ihre erste Inszenierung in Dresden ist.
Befragt nach ihrem Geheimrezept, wie sie es geschafft habe, so unterschiedliche Jugendliche in schwierigem Alter zu motivieren und an einem Strang ziehen zu lassen, erwähnt sie das Vorleben eines respektvollen Miteinanders und den Probenprozess, der fast wichtiger war als die Aufführung selbst.
Den erlernte achtungsvollen Umgang üben sie beispielsweise mit ihren Mitspielern Annett Heinich und Sören Haak, die im Rollstuhl sitzen. Mit ihnen ist eine Projektgruppe durch Dresden gezogen, hat Frauenkirche oder Schinkelwache auf Zugangshindernisse getestet: Frust. Also haben sie beschlossen, wenn sie schon nicht die Welt retten können, wenigstens an der eigenen Schule für Barrierefreiheit zu kämpfen. Wer sie unterstützen will – und das will man nach diesem Abend, der gerade Eltern ans Herz rührt –, braucht sich nur ihrer Online-Petition anzuschließen.
Eine andere Truppe hat auf Demos Mittel und Strategien von Widerstand erkundet. In einem Video erzählt Zeitzeuge Wissam, wie gefährlich es in Syrien ist, gegen Assad auf die Straße zu gehen. Doch in Dresden – wofür lohnt es hier zu kämpfen? Die Feminismusgruppe fordert erst mal, dass ihre Brüder mit ihm Haushalt helfen. Una Giesecke
12.3., 20 Uhr, 15.3./3.4., 11 Uhr, 11.4., 19.30 Uhr, Karten ab 16 Euro: Tel. 0351 4913555, www.staatsschauspiel-dresden.de, Petition: tinyurl.com/zxm7gxo
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