Für Frieden und Versöhnung: das war der 13. Februar in Dresden

Rund 11 500 Menschen versammelten sich im letzten Jahr in der Altstadt. // Foto: Ronald Bonss

Etwa 11 500 Menschen, darunter Gäste aus Dresdens Partnerstädten Breslau und Coventry, haben sich am 13. Februar in der Menschenkette um die Dresdner Innenstadt die Hände gereicht. Aufgerufen dazu hatte Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert zusammen mit Kirchen, Institutionen, Vereinen und Initiativen. Die Teilnehmer erinnerten an die Zerstörung Dresdens vor 74 Jahren.

Um 18 Uhr schloss sich die etwa vier Kilometer lange Menschenkette um den Stadtkern lückenlos. Zehn Minuten lang wurde dieses Bild vom Läuten der Glocken der Dresdner Innenstadtkirchen umrahmt. Die Stadtgemeinschaft wollte wie auch in den Jahren zuvor ein Zeichen für Frieden, Versöhnung, Toleranz und Weltoffenheit setzen.

Aussöhnung mit den Partnerstädten

Über den ganzen Tag hinweg hatte Dresden friedlich den Opfern der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg gedacht und gleichzeitig an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnert. Vielerorts gab es Kranzniederlegungen, Gebete und Mahnwachen.

In seiner Rede an der Goldenen Pforte des Rathauses zum Auftakt der Menschenkette verwies Oberbürgermeister Hilbert vor rund 500 Menschen auf die Wunden, die die Bombardierung hinterlassen hat. „Ein Krieg entlässt keine Partei ohne Schuld“, sagte er. Nach dem Erleben von Angst, Vernichtung und Entsetzen müsse es aber nicht zwangsläufig zum Gegenschlag kommen. „Es geht auch anders“, sagte Hilbert und verwies auf zwei der traditionsreichen Städtepartnerschaften, die Dresden bereits 1959 mit Coventry und Breslau eingegangen ist.

Störungsfreie Veranstaltungen

Bereits am Vormittag hatten sich viele Engagierte Dresdner dem Gedenken gewidmet. Menschen versammelten sich zum Beispiel auf den Friedhöfen der Stadt, aber auch vor einem damaligen Judenhaus in der Sporergasse.
Um 11 Uhr kam Oberbürgermeister Hilbert zum Heidefriedhof, begleitet von Vertretern der Partnerstädte Breslau und Coventry. „Je mehr wir unsere Partnerschaft leben, umso mehr können wir uns vereinen und hoffentlich jeden Krieg verhindern“, sagte John Blundell, Stadtoberhaupt aus Coventry.

Ein Zeichen der Versöhnung setzten Schüler aus Dresden und Coventry: Sie trugen auf dem Heidefriedhof gemeinsam ein Gedicht vor. Den Tag über gab es zahlreiche Gedenkveranstaltungen und künstlerische Angebote, die störungsfrei abliefen.

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