Vorsicht bei diesen Pflanzen

Der Blaue Eisenhut und der Fingerhut blühen zwar betörend. Aber sowohl die schönen Blüten als auch die Blätter sind giftig. (Fotos: pixabay)

Vorsicht bei diesen beiden: Der Eisenhut und der Fingerhut blühen schön, sind aber giftig.

Am Thema Giftpflanzen im Garten scheiden sich oft die Geister. Manch einer mag auf die Blütenpracht von Goldregen oder Engelstrompeten einfach nicht verzichten. Andere schließen aus Sorge um Kinder und/oder Haustiere sämtliche möglicherweise gesundheitsgefährdenden Gewächse aus ihrem Garten aus. Prinzipiell sollte man aber zumindest wissen, welche potenziell schädlichen Pflanzen in den Beeten wachsen, dazu gehören zum Beispiel auch die beliebten Ligusterhecken und die attraktive Eibe. Sie enthält tödliches Taxin in Nadeln, Holz und Samen; einzig der leuchtend rote Mantel der Früchte ist harmlos.
Auch bei diesen beiden sollte man im wahrsten Sinne des Wortes auf der Hut sein: Fingerhut und Blauer Eisenhut. Sie verzaubern mit intensiven, leuchtenden Blüten. Was weniger bekannt ist: Ihre ebenfalls giftigen Blätter können leicht mit gesunden Kräutern verwechselt werden, wie das auch für Sachsen zuständige Giftinformationszentrum Erfurt anhand von Fallbeispielen berichtet. Demnach hatten zwei Eheleute versehentlich je ein Blatt vom Fingerhut gegessen, weil sie glaubten, es sei Beinwell. Ein anderes Ehepaar bereitete sich eine Suppe aus vermeintlichem Borretsch zu – auch dabei handelte es sich stattdessen um Blätter des Fingerhutes. Der Hauptwirkstoff Digitoxin ist stark giftig und schädigt die Herzfunktion. Korrekt arzneilich hergestellt, kann Digitalis gegen Herzschwäche helfen.
Der Eisenhut (Aconitum) wird – richtig dosiert – in der Homöopathie beispielsweise gegen Ohrenschmerzen eingesetzt. Laut Giftinformationszentrum ist er eine der giftigsten Pflanzen Deutschlands überhaupt. Nach Verschlucken kommt es zunächst zu Brennen und Kribbeln im Mund, das sich anschließend über die ganze Haut ausbreitet, später setzen heftiges Erbrechen und Durchfall, Bauchkrämpfe, Sehstörungen, Lähmungen der Muskulatur, starke Schmerzen, Atemlähmung und Herzrhythmusstörungen ein, die schließlich zum Tod führen können.
Und auch beim Eisenhut droht Verwechslungsgefahr: So habe ein fünfjähriges Mädchen im Garten der Familie ein kleines Stück von einem Blatt gegessen, das es für glatte Petersilie gehalten hatte. (IW)


Gift-Notrufnummer 0361 / 730730
www.ggiz-erfurt.de

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