Ratgeber „Mit Regenwasser wirtschaften“ gibt Tipps für trockene Tage.
Nicht nur deutschlandweit, auch in Dresden war es der mit Abstand sonnigste und wärmste Juni seit Aufzeichnungsbeginn der Wetterdaten 1935 und wie schon in den vergangenen beiden Monaten, viel zu trocken.
Nach einem ziemlich kühlen Mai gelang Hoch „Pia“ zu Monatsbeginn ein gelungener Sommerauftakt. Die Temperaturen kletterten während der ersten sechs Juni-Tage über 25 Grad Celsius und teilweise sogar schon auf hochsommerliches Niveau mit über 30 Grad Celsius.
Besonders heiß wurde es in der letzten Monatsdekade. Ein Tiefdruckgebiet hatte sich vor der iberischen Halbinsel „festgebissen“, so dass subtropische Luftmassen nach Mitteleuropa geführt wurden. An zwei Tagen wurden in Dresden-Klotzsche sogar die 35 Grad überschritten. So wurde die höchste Temperatur zum krönenden Abschluss des Heiß-Junis am 30. Juni gemessen. An der Station des Umweltamtes im Botanischen Garten wurde erstmals die 40-Grad-Marke geknackt – 40,6 Grad Celsius! In Dresden Klotzsche ist der Temperaturrekord von 37,4 Grad Celsius aus dem Jahr 2015 mit 37,3 Grad Celsius nur knapp verfehlt wurden.
Insgesamt lag das Monatsmittel mit 22,1 Grad Celsius 5,7 Grad über dem Klimareferenzwert 1961-1990. Damit übersteigt der Juni 2019 den bisherigen Spitzenreiter aus dem Jahr 2003 (20,1 Grad Celsius) um zwei Grad. Ebenso wurde der 2003er Rekord der Sonnenscheindauer von bisher 297 Stunden weit übertroffen. Im Juni 2019 schien 358 Stunden lang die Sonne. Das sind 80 Prozent mehr gegenüber der Klimareferenzperiode 1961–1990.
Ein rascher Temperaturumschwung wie Anfang Juni kann den menschlichen Organismus belasten. Der Körper benötigt mehr Zeit, um sich auf die Hitze einzustellen. Viel trinken ist daher oberstes Gebot. Kostenfreies Trinkwasser wird im Stadtgebiet an Trinkbrunnen und in teilnehmenden Geschäften (Refill) angeboten. Wo diese zu finden sind, steht im städtischen Themenstadtplan unter stadtplan.dresden.de, Thema Leben in Dresden – Gesundheit. Auch gemäßigte Belastung und ausreichender Sonnenschutz sind wichtig bei großer Hitze.
Neben dem persönlichen Hitzeschutz sind das Verdunkeln der Fenster am Tag sowie das nächtliche und vor allem das frühmorgendliche Lüften die effektivsten Maßnahmen, Hitze aus der Wohnung fern zu halten. Meist werden die tiefsten nächtlichen Temperaturen erst zwischen fünf und sieben Uhr morgens erreicht. Offiziell gab es im Juni nur eine tropische Nacht (die Tiefsttemperatur ist gleich oder größer 20 Grad Celsius) in Klotzsche und zwei im Stadtgebiet, und zwar in den Nächten vom 14. zum 15. sowie vom 25. zum 26. Juni. In den anderen Juninächten wurde die 20-Grad-Marke jedoch oft nur für wenige Stunden am frühen Morgen unterschritten.
„In dicht bebauten Stadtteilen ist das nächtliche Auskühlen durch die Häuser stark eingeschränkt. Aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften speichern Baukörper und versiegelte Flächen die tagsüber einfallende Sonnenenergie und geben sie nur allmählich nach Sonnenuntergang an die Umgebung ab“, erklärt Eva Jähnigen, Dresdens Umweltbürgermeisterin. „Stadtplanerische Maßnahmen können nachhaltig für eine Verbesserung der mikroklimatischen Situation sorgen, indem zum Beispiel Kaltluftabflussbahnen von Bebauung freigehalten werden“, ergänzt Jähnigen. „Auch Grünflächen wirken temperaturausgleichend. Und dort, wo kein Raum frei ist, helfen Dach- und Fassadenbegrünung gegen die Entstehung von Hitzeinseln. Der aktuelle Wettbewerb der Stadt „Dresden baut grün“ soll das Thema noch stärker in den Fokus der Menschen rücken“, so die Umweltbürgermeisterin weiter.
Hinweise, wo solche Maßnahmen besonders wichtig sind, gibt das Fachleitbild Stadtklima des Umweltamtes der Landeshauptstadt Dresden, welches im Themenstadtplan unter stadtplan.dresden.de einsehbar ist. Alle Informationen und Preise zum Wettbewerb „Dresden baut grün“ stehen unter www.dresden.de/bautgruen.
Damit Grün über die Verdunstung klimaregulierend wirken kann, muss Wasser vor Ort sein. Im Juni setzt sich der Trend des Regendefizits seit April 2019 fort. Statt der sonst im Mittel 15 Regentage, regnete es im Juni 2019 an nur fünf Tagen. Mit 22,7 Millimeter fielen nur 32 Prozent der Regenmenge im Vergleich zum Mittelwert von 1961–1990. Damit ist es der fünft trockenste Juni. Zudem ging der Regen ausschließlich in Form von Gewittern nieder. Sie treffen nur sehr lokal auf die Erde. So ist es nicht ausgeschlossen, dass es in einigen Stadtteilen noch trockener war, als die Messwerte ergeben haben.
Um die Vegetation weiterhin mit Wasser zu versorgen gilt es, so viel Regenwasser wie möglich vor Ort zurückzuhalten und zu speichern. Hierbei helfen Zisternen, Mulden-Rigolensysteme oder ähnliches. Der Ratgeber „Mit Regenwasser wirtschaften“ stellt hierfür wichtige Informationen zur Verfügung. Er ist als PDF neben weiteren nützlichen Informationen unter www.dresden.de/regenwasser abrufbar.
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